US-Wahlkampf: Innerparteiliche Probleme bei den Republikanern

Niemand anderes erregt derzeit die Aufmerksamkeit der internationalen Medien mehr als der New Yorker Großunternehmer Donald J. Trump, welcher durch seine Immobilienverkäufe zum Multi-Milliardär wurde. Seit geraumer Zeit ist der republikanische Präsidentschaftskandidat durch gewisse Programmpunkte in Kritik geraten, immer mehr Mitglieder seiner eigenen Partei drehen ihm den Rücken zu.

Die Liste der US-Republikaner, die sich gegen Donald Trump – den mutmaßlichen Kandidaten der Partei im Rennen um das Weiße Haus – stellen, ist zuletzt immer länger geworden.
Zugleich bekommt der umstrittene US-Milliardär aber auch Unterstützung von prominenten Mitgliedern. Kurzum: Die innerparteilichen Fronten verhärten sich. Nach den jüngsten Pro-und Contra-Aussagen titelt der US-Sender CNN: „Der Krieg der Republikaner verschärft sich.“ Bei „Politico“ heißt es: „Donald Trump zerstört die republikanische Partei.“

Zuletzt hatten Jeb Bush und Lindsey Graham erklärt, dass sie Trump auf keinen Fall wählen werden. Trump habe keinen Respekt vor der Verfassung, er sei kein Konservativer. Mit Paul Ryan hatte zudem einer der einflussreichsten Republikaner der USA gesagt, er sei „noch nicht bereit“, Trump zu unterstützen. Der Milliardär müsse sich intensiver um die Einheit der Partei bemühen, mahnte Ryan.

Doch Trump macht nicht den Eindruck als läge ihm viel daran. Er gab nun mehreren TV-Sendern Interviews, die am Sonntag ausgestrahlt wurden. Es hätte zwar etwas Gutes, wenn die Partei vereint wäre, sagte er ABC. „Aber ich glaube nicht, dass sie wirklich im traditionellen Sinne vereint sein muss.“ Von Ryans Äußerung sei er überrumpelt worden, schließlich habe ihm der Sprecher des Repräsentantenhauses noch im April während eines Telefonats zu seinem Wahlsieg in New York gratuliert, sagte Trump.

Ein Sprecher Ryans dementierte, dass es dieses Telefongespräch gegeben habe. Trumps Berater Paul Manafort sagte, die Partei-Elite sei schlicht überrascht vom raschen Aufstieg des Milliardärs – und stelle sich deshalb nur zögerlich hinter ihn.

Eine, die längst Trump unterstützt, ist Sarah Palin, einstige Vizepräsidentschaftskandidatin und Ikone der Tea-Party-Bewegung. Sie warf Ryan nun vor, „den Willen des Volkes“ zu missachten.
Das hätten nicht zuletzt seine Äußerungen über Trump gezeigt. Ryans politische Karriere sei beendet, sagte Palin dem Sender CNN. Es sei „keine kluge Entscheidung gewesen“, Trump die Unterstützung zu verwehren.

Ob sie selbst Interesse daran habe, als Trumps Vize anzutreten? Palin antwortete auf diese CNN-Frage extrem diplomatisch: Sie wisse, dass viele Menschen sie nicht als Kandidatin sehen wollten. „Ich will keine Belastung sein.“

Trump hatte sich im Vorwahlkampf der Republikaner entgegen den Erwartungen von Experten durchgesetzt und ist seit Mittwoch der einzige verbliebene Bewerber für die Nominierung. Endgültig erfolgt die Ernennung auf dem Parteitag im Sommer. Ryan soll ihn leiten.

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