RB Leipzig Eine Bereicherung für die Liga

RB Leipzig – Eine Bereicherung für die Liga?

Nach sieben Jahren ist nun mit RB Leipzig ein Fußballklub aus dem Osten wieder im Oberhaus des deutschen Fußballs vertreten. Doch nicht nur seit dem Aufstieg scheiden sich an diesem Klub die Geister und Meinungen der Fans.

Nachdem der BVB die Dominanz der Bayern in den letzten Jahren nicht auf Dauer brechen konnte, freut sich der ein oder andere Fußballfan auf den finanzstarken und auf Erfolg ausgerichteten RB Leipzig. Die haben nämlich vor, in den nächsten Jahren mit dem FC Bayern um die Meisterschaft zu spielen. Für den Getränke-Milliardär und Red Bull Besitzer Dietrich Mateschitz ist dies nur eine Frage der Zeit. Im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) sagte er: „Ein paar Jahre vergehen ja schnell, aber irgendwann wird es so sein“.

Für viele Fans ist gerade das ein Dorn im Auge. Sie wollen, dass die Tradition im Fußball erhalten bleibt und der Fokus auf dem Spiel liegt und nicht auf der Kommerzialisierung des Sports.

Nachdem der RB Leipzig den Aufstieg in der Saison 2015/16 nach zwei Jahren Aufenthalt in der zweiten Liga bewältigt hat, werden die Befürchtungen und Hoffnungen der Fußballanhänger jetzt wahr.

Dabei taucht genau die Frage auf, die so viele Fans spaltet.

Ist der RB Leipzig eine Bereicherung für die Liga oder nicht?

Der „RasenBallsport“ Leipzig wird nun, nachdem er im letzten Jahr schon 26,1 Mio. Euro (Quelle: Transfermarkt.de) für Zugänge ausgegeben hat, auch dieses Jahr wieder nach erstklassiger Unterstützung für den Verein suchen. Dabei kann man damit rechnen, dass die Transfersumme des letzten Jahres bei weitem übertroffen wird.

Dadurch wird sich der Klub aller Voraussicht nach mindestens einen Platz im sicheren Tabellenmittelfeld, wenn nicht sogar einen für den internationalen Wettbewerb holen. Folglich kann man damit rechen, dass in den Jahren darauf regelmäßig die Champions League erreicht wird.

Das ist ein großer Pluspunkt für den deutschen Fußball, der darauf hoffen kann, drei bekannte und erfolgreiche Mannschaften im europäischen Wettbewerb für sich spielen zu sehen. Eine Sicherung der sieben internationalen Plätze wäre dadurch kein Problem mehr, da es in der UEFA-Fünfjahreswertung einen deutlich größeren Abstand zu der Premier League geben würde.

Es wird auch oft vergessen, dass Leipzig in der 2. Liga auf Platz zwei der gesamten Zuschauerzahl liegt und auch den zweithöchsten Schnitt hatte. Eine gewisse Fanbase würde es also natürlich geben. Das die noch nicht so groß ist, liegt unter anderem an der noch jungen Vergangenheit des Klubs.

Außerdem würde die Attraktivität der Bundesliga selbst steigen. Mit RB Leipzig kommt ein Verein, der in Sachen Marketing sehr erfahren ist und gerade im asiatischen und amerikanischen Markt Werbung machen könnte.

Auch fußballerisch betrachtet würde der Aufstieg Leipzig einiges bringen. Durch viele neue Top-Zugänge und evtl. in Zukunft einiger neuer Weltstars, würde auch der Fußball sehr wahrscheinlich schöner und besser werden. Wer hat nicht alles über die Aufsteiger der Saison 14/15 gemeckert. Nicht schönen Fußball sollen sie gespielt haben, wie eine Bande Schweinehunde, viel zu körperbetont. Und hinten drin‘ stehen ist doch langweilig. Viele solcher Dinge wurden gesagt.

„Probleme“ die es bei Leipzig nicht geben würde.

Doch trotz einiger dieser Sprüche standen die meisten auf der Seite der Aufsteiger und freuten sich über deren Klassenerhalt.

Gerade in diesem Punkt ist RB Leipzig das perfekte Gegenbeispiel.

Es ist ein bekanntes Bild aus der diesjährigen 2. Liga Saison. Fans hängen Banner auf, stimmen Sprechchöre an oder boykottieren ganz das Spiel.

Das wohl größte Argument der Leipzig Gegner ist die Kommerzialisierung des Sports. Es ist ein offenes Geheimnis, dass es RB Leipzig weniger um den Fußball geht, sondern eher um den wirtschaftlichen Erfolg. Primär im Fokus steht dabei Aufmerksamkeit auf dem eigentlich namensgebendem Getränk „Red Bull“.

Genau dort trat auch die erste große Negativ Welle gegen RB Leipzig auf.

RB Leipzig, damals noch Red Bull Leipzig, stieg in die 2.Liga auf, doch es verstießen Teile des Vereinssystems gegen die Auflagen des DFB. Nach einem langen hin und her akzeptierte Leipzig die Bedingungen und gliederte sich in die Abteilung RasenBallsport Leipzig GmbH. Der Hass vieler Fans war geboren…

Doch wie unabhängig und sicher ist die neu gegliederte Abteilung?

Was passiert bei einem Wegfall des Sponsors, wenn der mal keine Lust mehr hat?

Ein gutes Beispiel ist der Fernsehsender Servus TV. Dort hatte Herr Mateschitz mit dem Gedanken gespielt, den Sender aufzulösen, weil ihm etwas nicht gepasst hatte. Dinge, die in ähnlicher Form auch bei Leipzig passieren könnten. Ähnlich sieht es aus, wenn es Mateschitz nicht mehr als Boss von Red Bull gibt. Wer versichert, dass der nächste Geschäftsführer das gleiche Interesssen in diesem Bereich hegt?

Dieses System sorgt für eine Art Umgehung der 50+1 Regel, die dafür sorgt dass es Kapitalanlegern nicht möglich ist, die Mehrheit bei der Kapitalgesellschaft zu übernehmen. Ein mögliches Wanken der Regel ist die Folge. Eine Debatte über die 50+1 Regel ist in Zukunft nicht unwahrscheinlich und würde auf kurz oder lang für ähnliche Verhältnisse, wie in der Premier League sorgen. Dort gibt es einige Vereine, die von Milliardären übernommen wurden und jetzt mithilfe des Geldes eine Top-Manschaft haben.

Doch die wohl größte Angst der Fußballanhänger ist die Stimmung in den Stadien. Viele wollen, dass es in den Stadien laut ist, dass es viele Choreografien gibt und möglichst viele Fans dabei mitmachen. Dabei befürchten aber viele, dass es statt immer lauter und mehr, immer leiser und weniger wird. Gerade mit dem Abstieg von Hannover und Stuttgart sind zwei weitere Traditionsvereine abgestiegen, die eine sehr große Fangemeinde um sich haben. Das von einigen aufgebrummte Image der Leipziger Fans, sie seien nur „Erfolgsfans“, würden keine Stimmung verbreiten und nur auf ihren Sitzen bleiben, hilft nicht, um die Angst zu lindern. Man hofft nicht, dass es wie in ein paar anderen Städten nur halb gefüllte Stadien gibt.

Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass Leipzig es schafft, den deutschen Fußball zu bereichern und dass die Hassparolen gegenüber diesem Klub weniger werden. Des Weiteren wünschen wir RB Leipzig alles Gute zum Aufstieg in die 1. Bundesliga!

Über Adrian Gädigk

Adrian ist 24 Jahre alt und ein Redakteur bei E4SY. Er hat im Jahr 2017 sein Abitur gemacht und im Juli 2021 seinen Bachelor in "Public Management" absolviert. Seitdem studiert er "Public Management & Governance" im Masterstudium und arbeitet zusätzlich seit November 2022 beim Land Schleswig-Holstein im Digitalisierungsbereich. Seine Freizeit verbringt er mit Fußball und anderen Sportarten. Des Weiteren hegt er Interesse am Gamingmarkt und beschäftigt sich privat mit Bild- und Videobearbeitung.

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5 Kommentare

  1. Es wäre eine Bereicherung, wenn Hansa Rostock oder Energie Cottbus es in die 1.Liga schaffen oder ein Verein wie früher Lokomotive Leipzig. Die Vereine hatten Tradition und sind kein durch und durch kapitalistischer „Verein“. Dieser Brauseclub Leipzig hat im deutschen Fußball nichts zu suchen.

  2. Jonah Grütters

    Unabhängig von dem Sponsor der hinter dem Club steht, freue ich mich auf eine Verschärfung des Titelrennens! Es ist ja schließlich langweilig, wenn die Bayern immer wieder gewinnen.

    • Sehe ich anders! Es geht hier schließlich nicht um einen Sponsor, der einen erfolgreichen Verein finanziert. Der Verein gehört RedBull und dient ausschließlich Werbezwecken. Football is for you and me not for fucking industry!

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