Anime Kritik: Kill La Kill

Der Anime “Kill La Kill” hat in der Anime Rubrik einen sehr guten Ruf. Ist dieser nun aber berechtigt oder nicht? Wir haben ihn für euch geschaut und stellen ihn euch nun vor.

Achtung: Ein paar kleine Spoiler können vorkommen!!

Inhalt von Kill La Kill in kurz

Ryuko Mataoi ist auf der Suche nach dem Mörder ihres Vaters. Auf der Suche nach Informationen verschlägt es sie zur „Honnouji Akademi„. Dort gibt es die sogenannten “Goku-Uniformen”, die aus “life fiber”(Lebens Fasern) bestehen. Diese Fasern sind lebendige außerirdische Wesen mit einem eigenen Willen. Sie bilden den Ursprung der Kleidung und wollen die Welt kontrollieren.

Insgesamt hält die Story einige Plot-Twists für den Zuschauer bereit, die dafür sorgen, dass die Spannung dabei ist.

Erster Eindruck

In den ersten Minuten und sogar den ersten Folgen wirkt der Anime auf einen sehr verwirrend. Man wird direkt in die Story hineingeworfen.

Was einem als erstes ins Auge sticht, ist der sehr besondere Zeichenstil und die dazugehörigen Animationen. Sie erinnern eher an einen Manga, als an einen Anime. Hierbei fällt speziell die verwendete Farbpalette auf. Als es zu den ersten Dialogen kommt, erkennt man direkt einen der größeren Punkte des Anime. Er basiert einerseits auf Comedy, doch nachdem es schnell zu einer ersten kleinen Auseinandersetzung kommt, erkennt man andererseits den zweiten großen Punkt den Action-Teil.

Erfüllt es seine angegebenen Genres?

Der Anime wird angegeben als:

  1. Action
  2. Adult (Themen, welche nicht für Kinder geeignet sind)
  3. Comedy
  4. Drama
  5. Ecchi (Sexuelle Anspielungen)
  6. School (Schauplatz: Schule)
  7. Shounen (Für Jugendliche)
  8. Superpower
  9. Violence

Wenn man nun den Anime einige Folgen sieht, dann wird einem klar, dass es sich eigentlich um eine Actionkomödie handelt. Wie man Anime auch sieht, man kommt nicht an deren überspitzten Humor vorbei.

Kill La Kill nimmt fast alle Klischees, die es in der Animerubrik gibt, mit und übertreibt nochmal. Auch die meisten Plot-Twists sind mit viel Witz gemacht und absolut unvorhersehbar. Natürlich ist der Anime auch nicht durchgehend witzig, denn das funktioniert schon im Zusammenhang mit dem Inhalt nicht. Ein Anime, in dem es darum geht, dass jemand auf der Suche des Mörders seines Vaters ist und zu einer Schule (School und Shounen bzw. Jugendliche) geht, in der eine festgelegte Hierarchie lebt, der kann nicht dauerhaft witzig sein, sondern muss auch zwischendurch viel Drama und Violence (Gewalt) haben.

Wo der Teil des Ecchi liegt wird direkt in den ersten paar Folgen sichtbar, immerhin leben sie in einer Welt, in der es Kleidung mit besonderen Superkräften (Superpower) gibt. Diejenigen die besiegt werden, dessen Kleidung wird meist zerfetzt, wodurch sie meistens nackt wegfliegen, aber keine Sorge und auch bei einigen sicherlich Enttäuschung, man sieht nichts Anstößiges. Sie sind trotzdem nackt und das wird ja meistens zur 18+ Rubrik gezählt, deswegen ist auch die Angabe Adult berechtigt. Zudem gibt es noch den Club Nudist Beach, in dem es wie der Name schon sagt, darum geht, sich nackt zu präsentieren.

Aber wie heißt es bei Animes so schön? So gut wie alle Comedy Animes sind zumindest partiell mit Ecchi verbunden. Immerhin ist der Humor von Kill La Kill so übertrieben, dass er den Ecchi Anteil rechtfertigt. Wer den Anime sieht oder ihn gesehen hat, wird wissen, was wir meinen.

Alles in allem sind alle Genres wunderbar vertreten, nicht zu wenig und nicht zu viel und wenn es ein wenig zu viel ist, dann wird es mit der Story begründet, was den Anime nochmal besser macht. Wer also auf Action und Comedy (und etwas nackte Haut) steht, der ist hier genau richtig.

Animation und Bilder

Der Animations- und Zeichenstil hat etwas Einzigartiges und erinnert teilweise sogar mehr an einen Manga, als an einen Anime. Somit sehen die Animationen anfangs noch recht ungewohnt aus. Sie passen sich dem Zeichenstil an und es entsteht das Gefühl, als hätte man einen Manga zum Leben erweckt. Als wären es perfekt und einzeln gezeichnete Bilder, die trotzdem ein flüssiges Bild abgeben.

Hinzu kommt die benutzte Farbpalette. Der sowieso schon recht mangaartige Zeichenstil, wirkt dadurch noch mehr wie ein gezeichneter Manga. Dabei fällt gerade die verwendete Farbe Rot auf. Sie stell den Hauptpunkt dar, da sie immer mit dem Hauptcharakter Ryuko Matoi in Verbindung steht.

Ihre Kleidung besteht hauptsächlich aus einer Kombination der Farben Rot und Schwarz. Genau so steht es auch mit ihren Haaren. Denn auch dort findet man die Kombination dieser beiden Farben. Die Gegenspielerin zu Ryuko Matoi, Satsuki Kiryuuin, besitzt ein ähnliches Prinzip. Auch ihre Kleidung besitzt ein bestimmtes Schema. Die Farben ihrer Kleidung sind hier Weiß und Blau. Die beiden Gegenspielerinnen werden somit, nicht nur durch ihre Handlungen und Aktion zu Gegenspielerinnen, sondern auch durch ihre Kleidung.

Ein beispielhaftes Bild für den Zeichenstil
Ein beispielhaftes Bild für den Zeichenstil

Charaktere ?

Alle Charaktere in Kill La Kill sind auf ihre eigene Art und Weise einzigartig und interessant. Hier mal eine kleine Übersicht der Hauptcharakteren:

Ryuko Matoi:

Satsuki Kiryuuin (links) und Ryuko Matoi (rechts) im Kampf
Satsuki Kiryuuin (links) und Ryuko Matoi (rechts) im Kampf
  • Wild und dickköpfig, aber auch immer sehr mutig
  • In Kämpfen sehr optimistisch und aufbrausend
  • Zu Freunden und Familien immer sehr liebevoll und fürsorglich

Senketsu:

  • In Kämpfen sehr strategisch,
  • Außerhalb hat er viele menschliche Seiten, zeigt viele Emotionen und fühlt sich einsam, wenn er nicht von Ryuko getragen wird

Mako Mankanshoku:

  • Immer etwas hyperaktiv, sorgenfrei, faul, liebevoll, mutig
  • Wenn sie motiviert ist: Sehr produktiv und arbeitet viel
  • Aufgewachsen in armen Verhältnissen, deswegen sehr besessen von Geld

Satsuki Kiryūini:

  • Allgemein: Sehr intelligent, strategisch, geduldig, aber auch arrogant
  • In Kämpfen: Arroganz und Intelligenz sticht heraus
  • Sehr liebevoll und fürsorglich, wenn es um ihre Familie und Freunde geht

Aikurō Mikisugi:

  • Als Lehrer: Gelangweilt, faul, zeigt wenig Begeisterung
  • Außerhalb: Kokett, pervers, auffällig

Musik ???

Die Soundtracks bilden eine sehr gute Ergänzung zu dem jeweiligen Geschehen. Dementsprechend passen sie auch zu den Situationen und schaffen es, diese musikalisch zu unterlegen, um damit einen geeignete und passende Atmosphäre zu schaffen.

Besonders stark bei diesen Liedern ist der „Ohrwurm-Faktor„. Es kann schnell passieren, dass man sich dabei erwischt, wie man die Lieder einfach mitsummt und das nicht nur während man den Anime schaut. Gerade mit ihrem Lied „Before my body is dry (Don’t lose your way)“ haben sie ein Lied komponiert, dass bei jedem Hören Gänsehaut verursacht.

Leider kann man die Openings und Endings nicht mit dem restlichen Soundtrack vergleichen. Sie wirken im Vergleich schwach und stechen auch nicht im Vergleich mit anderen Animes, wie Soul Eater, Death Note oder Mirai Nikki raus.

Fazit

Der Anime Kill La Kill ist ein Anime der besonderen Art!

Er zeichnet sich durch seine einerseits liebevolle und sehr witzige Art und andererseits durch tolle Charaktere und eine wunderbare Story aus. Vor allem die Plot-Twists machen Lust auf mehr und bringen eine gewisse Spannung in den Anime rein. Und trotzdem kommt die Action nicht zu kurz.

Unterlegt wird alles von guter und passender Musik, die die Situationen gut unterlegt und teilweise echte Ohrwürmer sind.. Jedoch sind die Openings und Endings nicht ganz so stark, weswegen man bei der Musik einige wenige Abstriche machen muss.

Einziger Kritikpunkt sind ein oder zwei „running gags“ die mit der Zeit nervig werden können, es aber nicht müssen.

Am Ende geben unsere beide Autoren noch selbst eine kleine Bewertung ab:

Adrian G.:“Ich würde dem Anime 9,5 von 10 Punkten geben. Ich habe diesen Anime einfach nur in mich reingesogen. Ich hatte unglaublichen Spaß diesen Anime anzuschauen und könnte es auch immer wieder tun. Gerade der Zeichen- und Animationsstil hat mich begeistert und mein Herz höher springen lassen. Ich als Fan von solchen Action-Komödien kann auch nur sagen, dass mich die Story und die Charaktere begeistert haben und ich selten eine solche Vielfalt von Charakteren gesehen habe. Einzig die Runninggags haben irgendwann genervt.“ ✌

Stefan G.: „Ich würde dem Anime 8,5 von 10 Punkten geben. Ich hatte auch sehr großen Spaß den Anime zu sehen, die Plot-Twists haben die Story einfach immer wieder aufgefrischt und sie spannend und witzig gemacht. Wie bei fast jedem guten Anime suchte ich sie einfach die ganze Zeit bis sie zu Ende sind. Allerdings ist es bei manchen so, dass sie bei 24 Folgen zwischendurch etwas trocken werden, aber das gab es bei Kill La Kill überhaupt nicht. Ich muss sagen, dass ich den Anime, als ich ihn das erste Mal geschaut habe, mir nur die erste Folge angeschaut habe und nicht hudenkie großartig überzeugt war. Dann habe ich ihn links liegen gelassen und erst Monate später richtig angeschaut. Als ich ihn dann richtig geschaut habe, da dachte ich mir, dass ich damals echt ein komplett falsches Bild vom Anime hatte. Der erste Eindruck hat mich hier wirklich getäuscht. Also nicht abschrecken lassen und einfach weiter gucken. Spätestens ab der zweiten Folge ist man dann überzeugt. Allerdings hat ein einziger Running Gag genervt. Am Anfang war der noch witzig, aber irgendwann war er nur noch nervig. Nur an einigen Stellen immer noch passend. Zusammenfassend lässt sich sagen: Kill La Kill hat eine abgedrehte Story und Comedy! Es ist einer der Animes, von denen ich mir wünsche, dass ich sie noch nicht gesehen hätte, einfach nur um nochmal 24 Folgen (+1 OVA Folge) Spaß zu haben!“

Über Stefan Gunawan

Stefan ist 23 Jahre alt und ein Redakteur bei E4SY: Er studiert im Moment Medizin. Seine Freizeit verbringt er gerne mit Bouldern, Klavier/Gitarre spielen und Gaming.

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