Die rechtliche Lage - Online Casinos

Online-Casinos – Die rechtliche Lage eines Internet-Hypes

In der heutigen Zeit kann man Online-Casinos kaum noch aus dem Weg gehen. Egal ob als Handy-Werbung, Stream auf Twitch oder Reaction-Video auf YouTube: Überall  tauchen Videos von Personen auf, die im heimischen Schlafzimmer reich werden und dabei dies einem großen Publikum präsentieren. Doch ob hier alles immer mit rechten Dingen zugeht, wollen wir im heutigen Artikel klären.

Rollende Würfel, blinkende Automaten, raschelnde Karten. Für diese Sachen ist man früher teilweise kilometerweit gefahren um in einen verrauchten, schäbigen Laden zu fahren, der sich hochtrabend „Casino“ nannte. Doch mittlerweile muss man das nicht mehr. Auf zahlreichen Webseiten kann man heutzutage nahezu alle Spiele (und teilweise noch mehr) die es im Casino gibt, auch bequem vom heimischen Schreibtisch aus spielen. Doch geht dabei immer alles rechtens zu? Und muss ich meinen Gewinn nicht anschließend versteuern?

Rechtliche Lage – Ist es überhaupt legal online im Casino zu spielen?

Zugegeben die rechtliche Lage bei Online-Casinos ist nicht ganz klar und bewegt sich oft in Grau-Zonen. Die juristische Grundlage für Glücksspiel bildet der Glücksspielstaatsvertrag (aktuelle Version von 2012) und ist bundesländerspezifisch. Immer wieder gibt es zu den jeweiligen Auslegungen des Vertrages von Fachleuten, Anwälten, Casino-Betreibern und Gerichten heftige Auseinandersetzungen. Kein Wunder, hier geht es ja schließlich auch um viel Geld: Insgesamt wechselten im Jahr 2018 11,62 Milliarden Euro im regulierten (sprich legalen) Markt und weitere 2,63 Milliarden im nicht-regulierten Markt. (Quelle: bit.ly/397TzE1 )

Und trotz aller rechtlicher Auseinandersetzungen ist sowohl das Anbieten als auch die Teilnahme an nicht lizenziertem Glücksspiel ist laut §284 StGB & §285 StGB strafbar. Die illegale Teilnahme kann mit Freiheitsstrafen von bis zu 6 Monaten oder Geldstrafen von bis zu 180 Tagessätzen sanktioniert werden.

Auf Ebene der Casinos vor Ort (sprich Läden, wo man reingehen kann) ist diese Vorschrift auch durchaus einleuchtend und einfach zu kontrollieren. Anders verhält sich das mit Casinos, die nicht in Deutschland ihren Firmensitz haben, trotzdem aber ihre Dienste über das Internet auf dem deutschen Markt anbieten. So erregte 2015 der Fall von einem 25-jährigen Malermeister bundesweit Aufsehen: Der Münchener gewann beim Black Jack in einem Online-Casino insgesamt fast 80.000 Euro. Problem: Der Anbieter der Website war in Gibraltar gemeldet und hielt sich nicht an die deutschen Richtlinien. Nach finanztechnischen Ermittlungen von der EU konnten noch rund 63.000 EUR des Gewinns beim jungen Mann sichergestellt und konfisziert werden. Darüber hinaus erhielt der Malermeister noch eine Geldstrafe in Höhe von 2.100 Euro aufgrund von Beteiligung an unerlaubten Glücksspiel (Quelle: bit.ly/2QlCRbl)

Was also tun, wenn ich trotzdem Online-Casinos „besuchen“ will?

Wer also ein wenig Geld über hat und das verzocken möchte (natürlich nur wenn ihr auch 18 Jahre als seid), der ist gewarnt: Lest die AGB von den Seiten, auf denen ihr spielt gründlich oder macht es euch noch einfach und besucht ein Vergleichsportal für die zahlreichen Online-Casinos im Netz. Das gilt auch für seriöse online Casinos Österreich. Dort gilt auch ein anderes Glückspielgesetz.

Fazit

Rechtlich ist das Spielen in Casinos im Internet nach wie vor eine Grauzone. Doch mit den richtigen Tricks, Suchmaschinen oder ein wenig Recherche in den AGBs müsst ihr keine Angst um euren Gewinn oder etwaige Prozesse haben. Ganz nebenbei:  Da Einnahmen aus Glücksspiel nicht zum Einkommen zählen und somit auch keine Schenkung sind, sind sie nicht einkommensteuerpflichtig und gehen zu 100% an euch. Naja fast, denn der Staat greift trotzdem über die Wettsteuer in Höhe von 5% zu.

Über Nick David

Nick ist 23 Jahre alt und Redakteur bei E4SY. Aktuell studiert er dual Gesundheitsmanagement in Hamburg. Seine Freizeit verbringt er mit Kampfsport, Schwimmen, Klavier spielen, Hochschulpolitik und Gaming.

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