2016 Urbanathlon Hamburg

Das war das Mens Health Urbanathlon 2016!

Zwölf Kilometer, 16 Hindernisse, 250 Meter Höhenunterschied, 1000 Treppenstufen, 4000 Teilnehmer. Doch eine bloße Auflistung von Zahlen verdeutlicht nicht, mit wie viel Herzblut, Schweiß und Anstrengung das Urbanathlon verbunden war. Wie ich das Ganze erlebt habe und was im Endeffekt meine Ziel Zeit war, erfahrt ihr im Artikel.

Vorweg: Das Men´s Health Urbanathlon ist eine Laufveranstaltung, die seit 2006 weltweit ausgetragen wird. Angefangen in den USA, in den Städten New York, Chicago und San Francisco, verbreitete sich der urbane Hindernislauf rund um den Globus. So findet der Men´s Health Urbanathlon seit 2012 auf allen fünf Kontinenten statt. Neben Hamburg gibt es das Laufevent unter anderem in Mexiko City, Johannisburg, Sydney und zehn weiteren Städten. Fortfolgend werde ich eine subjektive Zusammenfassung des Tages machen:

9:35: Einstieg in den Fernbus, der mich nach Hamburg bringt

Schon beim Einsteigen fällt mir auf, dass viele Mitreisende Sportkleidung tragen. Schnell wird mir klar: das sind meine Mitläufer. Bei der Unterhaltung mit anderen „Urbanathleten“ werden kleine Tipps und Tricks verraten, wie man am besten über Hindernisse kommt und nicht zu schnell aus der Puste gerät.

11:00: Ankunft Hamburg

Angekommen in Hamburg, gilt es erstmal sich zu orientieren. Nachdem ich aufgegeben habe, aus dem S-Bahn Fahrplan schlau zu werden, gehe ich zum Schalter und lasse mir dort helfen.

11:45: Erster Snack

Rund viereinhalb Stunden vor dem Lauf nehme ich nochmal eine kleine Portion Nudeln zu mir, um mit ausreichend Kohlenhydraten versorgt zu sein.

13:15: Ankunft auf dem Gelände2016 Urbanathlon Hamburg

Als ich das Cruise Center Altona erreiche, bin ich erstaunt von der Größe des Geländes, die das Urbanathlon einnimmt. Doch immerhin wollen sich hier nachher 4100 Läufer in Richtung Elbmeile begeben. Rund um den Start-Bereich findet das Urbanathlon-Festival statt. Von Musik über Sport Artistik oder Werbe Ständen zum Mitmachen, ist das Angebot breit gefächert. Nachdem ich meine Startunterlagen abgeholt habe, lasse ich mich ein wenig treiben und genieße die Atmosphäre. Ich komme mit unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch und stelle fest, wie unterschiedlich die Menschen an den Lauf herangehen: Während für einige das Urbanathlon nur ein Teil von vielen Laufveranstaltungen im Jahr ist, ist es für andere das Trainingshighlight des Jahres.

15:00: Erwärmung

Als nur noch eine halbe Stunde bis zum Start bleibt, beginne ich mich aufzuwärmen. Ich merke das bei mir die Vorfreude und der Adrenalin Spiegel steigen und begebe mich nach ca. 20 Minuten in meinen Startblock. Dieser ergibt sich aus meiner 10km Zeit, die ich vorher angegeben habe. Um noch ein paar Läufer zu überholen hab ich großzügige 55 Minuten angegeben, obwohl ich normalerweise etwas schneller bin.

15:30: Start!

Nachdem alle Läufer sich in ihren Startblöcken eingefunden haben (meiner ist übrigens „E“), beginnt für den ersten Startblock das Rennen. Die einzelnen Startblöcke starten in einem 5 Minuten Abstand, um Stau bei den Hindernissen zu vermeiden.

15:48: Nervosität?

Noch zwei Minuten bis zum Start. Meine Hände sind nass und mein Mund trocken.

15:49: Aufregung

Fragen schießen mir durch den Kopf: Hab ich mich genügend vorbreitet? Was passiert wenn ich mich verletzte?

15:50: Start! (auch für mich)

Doch als die Startsignal ertönt sind all diese Sorgen vergessen. Ich passe mein Tempo den vorderen Läufern meines Blocks an und laufe schnell den ersten Kilometer. Hier kommen die ersten der 1000 Treppenstufen die es zu bezwingen gilt.

15:58: Das erste Hindernis

Kurz nach dem ersten Kilometer wartet auch schon das erste Hindernis auf mich: der „Waste Walk“. 50 größere und kleinere Mülltonnen stellen sich mir in den Weg und werden teilweise von „echten“ Müllmännern bewegt. Ich laufe jedoch seitlich am Rand, weswegen mich das Bewegen der Mülltonnen wenig beeinflusst. Sehr wohl beeinflusst dies aber mein Laufrhythmus, der dadurch ein wenig aus der Routine kommt. Passend dazu sagte Fitness-Redakteur Henning von Men´s Health: „Bei 16 Hindernissen vergeht selten ein Kilometer, den man entspannt durchlaufen kann. Der eigene Rhythmus wird immer wieder gestört“

16:12: Mokey Business

Nachdem ich fünf weitere Hindernisse überwunden habe, taucht nun das erste Hindernis auf, vor dem ich großen Respekt habe. Es trägt den klangvollen Namen „Monkey Business“ und besteht aus einem 8 Meter langen Baugerüst, an dem man sich entlang hangeln muss. Hier muss ich ernsthaft die Kraft meiner Arme auf die Probe stellen. Ich springe kontrolliert an die erste Querstrebe und greife mit einer Hand beherzt zu. Mit viel Schwung schaffe ich es direkt vier weitere Streben hinter mir zu lassen. Doch hier beginnen meine Arme zu schmerzen. Muss ich hier schon aufgeben, frage ich mich. Nein! Ich beiße die Zähne zusammen und hangle mich bis zum Ende durch. Dies bleibt auch bei den Zuschauern nicht unentdeckt, die meine Aktion sofort mit großem Jubel frequentieren.

2016 Hamburg Urbanathlon

16:18: Pause

An Hindernis Nummer neun muss ich zwangsweise eine Pause einlegen. An einer sogenannten „Halfpipe“ (einer Art Steilwand) gilt es hochzulaufen und eine 3,7 m hohe Plattform zu erreichen. Als Hilfe hängen drei Seile runter, an den man sich hochziehen kann. Problem hierbei ist allerdings, dass es hier zum Stau kommt. Trotz der versetzten Startzeiten, treffe ich Leute aus zwei Startblöcken vor mir, was für eine lange Wartezeit spricht. Als sich dann noch jemand verletzt, wird die Wartezeit schier ins Unendliche verlängert. 20 min dauert es, bis ich auch dieses Hindernis überwinden kann.

15:50: Erste Erschöpfung

Nach 40 Minute Laufzeit und 20 Minuten „Zwangspause“ habe ich circa 7,5 Kilometer geschafft. Es folgt ein Abschnitt der Strecke, der viele Höhenmeter beinhaltet, vor allem aber auch sehr, sehr viele Stufen. Diese zu erklimmen wird zusehend anstrengender, aber ich WILL diesen Lauf schaffen.

16:15: Kurz vor dem Ziel?

Ich bin mittlerweile im zweistelligen Kilometerbereich und befinde mich vor Hindernis Nummer 14. Der „TYRENATOR“ ist ein immer höher werdender Reifenberg, bei dem es gilt nicht auszurutschen. Mit viel Vorsicht und Fokus klettere ich über diesen Berg. Das Ziel ist zum Greifen nah, ich kann bereits die Zuschauer hören.

16:24: Das letzte Hindernis!

Und schließlich liegt es direkt vor mir: Das Ziel! Nur noch versperrt durch den sogenannten „traffic jam“. In dieser allerletzten Herausforderung versperren mir 14 Autos in mehreren Reihen den Weg zur Medaille. Doch auch dieses Hindernis überwinde ich, gepusht durch die vielen Zuschauer im Zielbereich. Als ich schließlich im Ziel bin umarme ich die Dame die mir meine Medaille übergibt und kann es selbst kaum fassen: 12 km Laufstrecke, 16 Hindernisse und 250 Höhenmeter liegen hinter mir und ich trage eine „Finisher-Medaille“.

 

Abschließend: Trotz meiner Ziel Zeit von 1:35 Stunden (die ich meiner Meinung nach definitiv verbessern kann) war das Men´s Health Urbanathlon ein super schönes Event. Die Menschen, die Strecke und nicht zuletzt auch die Hindernisse haben bei mir für einen Nervenkitzel der besonderen Art gesorgt. Schnellster Mann ist übrigens Sammy Schu mit einer Ziel Zeit von 48 Minuten gewesen. Respektable Leistung und einen Glückwunsch an ihn nochmal an dieser Stelle!

Ich habe mich gefreut, dass ich dieses Jahr dabei sein durfte und freue mich auf das Urbanathlon 2017!!

Über Nick David

Nick ist 23 Jahre alt und Redakteur bei E4SY. Aktuell studiert er dual Gesundheitsmanagement in Hamburg. Seine Freizeit verbringt er mit Kampfsport, Schwimmen, Klavier spielen, Hochschulpolitik und Gaming.

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