Unsere Bundesregierung wird seit dem 17. Juni reich durchs Schuldenmachen. Das hört sich an, als ginge es nicht, ist in Wahrheit aber ein ziemlich cleverer Move unseres Finanzministeriums. Es nutzt die Angst der Geldgeber aus. Bundesanleihen - Wie Deutschland aus Schulden Gewinne macht! Wer Deutschland für zehn Jahre 100 Euro leiht, bekommt nur 99,95 Euro zurück. Anleihen oder auf Englisch "Bonds" heißt die Wertpapierart, die dies möglich macht. Anleihen sind im Endeffekt nichts anderes als Kredite, die an einer Wertpapierbörse gehandelt werden. Diese Kredite werden dann zum Beispiel von Staaten, wie Deutschland, aufgenommen. Anleger kaufen dann die Anleihe und bekommen dafür Zinszahlungen. Früher bekam man von der Bundesregierung mehr zurück, als man ihr geliehen hatte. Doch das ist jetzt anders. 5 Cent gehen in der Beispielrechnung flöten. So blöd kann doch niemand sein, oder? Falsch gedacht. Mehr als vier Milliarden Euro nahm die Bundesfinanzagentur, die diese Geschäfte regelt, bisher ein. Viele Leute verlieren lieber sicher wenig Geld, als möglicherweise viel. Denn, wer in Aktien oder Anleihen von Unternehmen investiert, hat ein größeres Risiko, einen Verlust zu erleiden. Dass Deutschland pleite geht, ist dagegen so gut wie unmöglich. Deswegen wird Deutschland von Rating-Agenturen, wie zum Beispiel "Moody's" oder "S&P", mit der besten Kreditwürdigkeit eingestuft. Für viele Menschen ist der geplante Verlust daher das kleinere Übel, obwohl man bedenken muss, dass über die Zeit auch die Inflation am Geldwert nagt. Unseren Finanzminister Wolfgang Schäuble dürfte es freuen. Er macht ein fettes Geschäft und ist zumindest in Europa der Anleihen-Hipster. Ähnliche Geschäfte wagten bisher nur die Schweiz und Japan.