Holstein Kiel hat den Aufstieg in die Bundesliga komplett gemacht – wie werden sie sich in der höchsten deutschen Spielklasse schlagen und was ist nötig, um den direkten Abstieg zu verhindern?
Aufstieg von Holstein Kiel in die Bundesliga
Holstein Kiel hat mit dem 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf den Aufstieg im eigenen Stadion perfekt gemacht. Die Mannschaft hat in der aktuellen Saison der 2. Bundesliga mit einer beeindruckenden Leistung überzeugt und sich so einen Platz in der höchsten Spielklasse des Deutschen Fußballs gesichert. Die Fans nennen die Mannschaft liebevoll die „Störche“, die sich mit einer Mischung aus solidem Teamgeist, taktischer Disziplin und spielerischer Klasse an die Spitze der Tabelle gespielt haben. Der Aufstieg in die Bundesliga ist ein historischer Moment für den Verein und das gesamte Bundesland Schleswig-Holstein. Nach Jahren des Kampfes und bereits zwei gescheiterten Relegationen hat Holstein Kiel nun den Lohn für seine harte Arbeit und strategische Planung geerntet.
Holstein Kiels Kaderverstärkung und taktische Anpassungen
Ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Holstein Kiel in der Bundesliga wird die Qualität des Kaders sein. Zwar spielte Holstein Kiel einen attraktiven Fußball in der 2. Bundesliga, fraglich allerdings ist, ob dieses Spiel mit den vorhandenen Spielern auch in der ersten Liga reicht. So stehen bereits der Abgang des Kapitäns Philipp Sander sowie die Leih-Rückkehr von Tom Rother zu Borussia Dortmund fest. Es ist somit erforderlich, nicht nur einen adäquaten Ersatz zu finden, sondern auch Spieler, die zu einer Qualitätssteigerung beitragen. Diese Spieler findet man nicht nur in erfahrenen Bundesligaspielern, die man mit Lewis Holtby bereits im Kader hat, sondern ebenfalls in Talenten und starken Spielern aus der zweiten und dritten Liga. So existiert z. B. aktuell das Gerücht zum Wechsel Elversberg-Spielers Semih Sahin, der zu Holstein Kiel wechseln könnte.
Darüber hinaus wird es wichtig sein, dass Trainer Marcel Rapp seine taktischen Konzepte an das höhere Niveau der Bundesliga anpasst. Dies könnte bedeuten, dass die Mannschaft mehr defensiv agieren muss, als sie es jetzt tut, um gegen die offensivstärkeren Teams der ersten Liga bestehen zu können. Da könnte es helfen, dass Holstein Kiel bereits in der aktuellen Saison eine sehr starke und solide Defensive besitzt, die zwischenzeitlich sechs Spiele in Folge ohne Gegentor blieb.
Anforderungen an das neue Stadion
Neben der sportlichen Vorbereitung muss Holstein Kiel auch infrastrukturell und finanziell gut gerüstet sein, um in der Bundesliga bestehen zu können. Der Aufstieg in die Bundesliga bedeutet nicht nur höhere Einnahmen aus TV-Geldern und Sponsoring, sondern auch erhöhte Ausgaben. Durch die Vorgaben der DFL erfüllen, um das Stadion auch in der ersten Liga nutzen zu dürfen. Aktuell befindet sich diese Freigabe noch in der Schwebe, sodass Holstein noch sicherstellen muss, dass das Holstein-Stadion den Anforderungen der Bundesliga entspricht. Ein geplanter Neubau des Stadions würde ca. 75 Millionen Euro Kosten und eine erhebliche finanzielle Belastung für den Verein darstellen. Ein möglicher Neubau wird allerdings nicht zu Beginn der nächsten Saison fertig sein, sondern frühstens in ein paar Jahren. Daher muss sich Kiel etwas für die Auflagen zum kommenden Ligastart überlegen.
Gemäß der Vereinshomepage verfügt das Holstein-Stadion aktuell über 5.239 Sitzplätze. Für die 2. Bundesliga reicht diese Anzahl aus, in der mindestens 3.000 Sitzplätze gefordert sind. In der Bundesliga müssen Arenen jedoch 8.000 Menschen einen Sitzplatz bieten. Wenn man das Holstein-Stadion betrachtet, wird deutlich, dass die geforderten mehr als 2.500 Sitzschalen nicht montiert werden können. Das würde bedeuten, dass die Verantwortlichen Stehplätze aufgeben müssten, was wiederum dazu führen könnte, dass die geforderte Stadionkapazität von 15.000 nicht erreicht wird.