Rafael Nadal, Mo Farah, Robert Harting, Venus Williams und Simone Biles. Die Daten dieser berühmten Spitzensportler und vieler mehr sind von der russischen Hackergruppe Fancy Bears öffentlich gemacht worden, indem sie die Daten von der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) stahlen.
Mit der neusten Enthüllung von 26 Sportlern, haben die Fancy Bears schon insgesamt 66 Dokumente betroffener Sportler ins Netz gestellt. Darunter befinden sich auch sieben Deutsche: Tennisspielerin Laura Siegemund, Sportschütze Julian Justus, die Leichtathleten Robert Harting und Christina Obergföll sowie die Schwimmer Christian vom Lehn, Franziska Hentke und Christian Reichert.
WADA veurteilt Hacker
„Die Wada verurteilt die laufenden Cyber-Attacken, die die Organisation und das weltweite Anti-Doping-System untergraben sollen“, sagte Olivier Niggli (WADA Generaldirektor) in einem Statement. Der russische Präsident Vladimir Putin sagte gegenüber der Argentur Interfax: „Wir lehnen ab, was Hacker tun. Aber was sie jetzt taten, kann für die Öffentlichkeit interessant sein. Vor allem für die Sportwelt. Scheinbar gesunde Sportler nehmen legal Medikamente, die für andere verboten sind“.
„Hier ist der nächste Schwung dopender Athleten“
Die Fancy Bears sehen das anscheinend genauso und schrieben: „Hier ist der nächste Schwung dopender Athleten. Wir setzen unsere Enthüllungen über Athleten fort, die mit Erlaubnis der Wada dopen“. Doch wie sehr dopen die geleakten Sportler wirklich?
„Ich glaube an einen sauberen Sport“
Über Twitter bestätigte Biles die Einnahme von Medikamenten: „Ich habe ADHS und nehme seit meiner Kindheit Medikamente dagegen.“ Außerdem sagte sie weiter: „Ich glaube an einen sauberen Sport und habe mich immer an die Regeln gehalten. Ich werde das auch weiterhin tun, weil Fairplay entscheidend für den Sport und auch für mich persönlich sehr wichtig sind.“ Ähnlich lief es beim deutschen Diskuswerfer Robert Harting, er sei vom medizinischen Olympiateam in Rio, wegen eines Hexenschusses, manualtherapeutisch und mit den Medikamenten Dexamethason und Triamcinolon behandelt worden. Beide Mittel sind während des Wettkampfes anmeldepflichtig. Die behandelnden Ärzte hätten die Vorgaben beachtet. „Alle Anträge sind termingerecht und regelgerecht eingereicht worden“, sagte Harting. Sportler dürfen mitunter Medikamente einnehmen, die auf der Dopingliste stehen, müssen dafür aber eine medizinische Ausnahmegenehmigung vorweisen. Die in dieser Form von ADHS und eines Hexenschusses vorlagen.