Freiwilligenarbeit im Ausland: So machst du es richtig #MeinAuslandsjahr

Freiwilligenarbeit im Ausland: So machst du es richtig 5 Tipps, wie du die richtige Organisation findest

Du möchtest dich gerne im Ausland in einem sinnvollen Projekt engagieren, weißt aber nicht wie du das organisieren sollst? Das Angebot einer Organisation in Anspruch zu nehmen, kann dir die Planung deutlich erleichtern. Bei der Auswahl einer Volunteering-Organisation und eines Projektes gibt es allerdings einige Dinge, die du unbedingt berücksichtigen solltest. Die wichtigsten Merkmale einer verantwortungsvollen Organisation und sinnvoller Freiwilligenarbeit haben wir hier für dich gesammelt. So findest du leicht ein sinnvolles Projekt in deinem Wunschland!

5 Fragen, denen du nachgehen solltest, bevor du dich für einen Veranstalter und ein Projekt entscheidest:

1. Bietet die Organisation Freiwilligenarbeit in Waisenhäusern an?

Dieser Frage solltest du unbedingt nachgehen, bevor du dich entscheidest. Ein verantwortungsvoller Anbieter wird solche Projekte nicht in seinem Programm führen. Stattdessen wird ein guter Anbieter strikte Kinderschutzrichtlinien vorweißen können. Auch du als Volunteer solltest dich verpflichten müssen, diese einzuhalten. Die Problematik des Volunteering in Waisenhäusern begann ursprünglich in Asien, besonders Kambodscha. Viele Touristen hegen den Wunsch, den Waisenkindern in Entwicklungsländern zu helfen und kommen mit den besten Absichten. Sie wollen sich gerne im Rahmen einer Reise sozial engagieren und sind bereit, Geld zu spenden. Um diese hohe Nachfrage von Touristen allerdings decken zu können, reichen die tatsächlichen Waisenkinder in Asien lange nicht aus. Viele Kinder in sogenannten Waisenhäusern stammen daher aus armen Familien, denen oft erzählt wird, dass ihre Kinder so eine Ausbildung erhalten. Das stimmt allerdings in den meisten Fällen nicht: Die Kinder und deren Familien werden für finanziellen Profit von den Waisenhaus-Betreibern ausgenutzt. Lehne auch du als Volunteer Freiwilligenarbeit in Waisenhäusern konsequent ab und setze so ein Zeichen gegen diese Praxis!

2. Bietet die Organisation (soziale) Projekte mit weniger als 4 Wochen Laufzeit an?

Von sogenannten Voluntourism-Angeboten solltest du dich nicht locken lassen. Einen Tag im Kindergarten helfen, den nächsten Tag im Wildlife-Projekt arbeiten – das hört sich vielleicht abwechslungsreich an, ist aber nicht verantwortungsvoll. Für die einheimische Bevölkerung ergibt sich aus solchen kurzfristigen Einsätzen kein Mehrwert. Insbesondere in der Arbeit mit Kindern ist eine Aufenthaltsdauer ab 3 Monaten empfehlenswert. Zu oft wechselnde Bezugspersonen können viel Stress und wenig emotionale Stabilität für die Kinder, die oft ohnehin schon aus schwierigen Verhältnissen kommen, bedeuten. Veranstalter, die solche Kurzaufenthalte anbieten gehen nicht ausreichend auf die Bedürfnisse der Menschen in den Einsatzländern ein. Du solltest dich lieber nach Organisationen umsehen, die eine höhere Mindestlaufzeit voraussetzen, insbesondere bei sozialen Projekten.

3. Bietet die Organisation Streichelzoo-Projekte an?

Das hört sich zwar auf den ersten Blick ganz süß und harmlos an, ist es aber keinesfalls. Projekte bei denen damit geworben wird, dass du als Volunteer beispielsweise mit Löwenbabies spielen und sie mit der Flasche aufziehen kannst, solltest du extrem kritisch sehen. Achte unbedingt darauf, dass Wildlife-Projekte von CACH zertifiziert sind! Mehr zu der Praxis des Canned Hunting kannst du hier nachlesen (LINK). Bei verantwortungsvollen Wildlife-Projekten wird sich der tatsächliche Kontakt mit den Tieren auf das absolut Nötigste beschränken, beispielsweise das Verarzten von verletzten Tieren. Vielmehr konzentrieren sich sinnvolle Tierschutz-Projekte auf Forschung, Aufklärung und Beobachtung und sollten nicht mit süßen Tierbabies Interessenten anlocken.

4. Wie arbeitet die Organisation mit den Menschen vor Ort zusammen?

Die Arbeit jeder Entsendeorganisation sollte sich an dem Unterstützungsbedarf der Menschen in den Einsatzländern richten – nicht anders herum. Dafür ist es wichtig, dass die Organisation oder der Veranstalter den du auswählst, feste einheimische oder ortskundige Teams in den Zielländern hat, die diesen Bedarf einschätzen können. Diese internationale Zusammenarbeit sollte auf Augenhöhe stattfinden. Das heißt auch, dass die Teams vor Ort sowie alle Beteiligten, wie beispielsweise Gastfamilien, eine angemessene Bezahlung für ihre Arbeit erhalten. Dies ist im Vorhinein natürlich schwer nachzuvollziehen. Wichtig ist, dass du in deiner Beratung nachfrägst, ob die Teams vor Ort feste Angestellte des Veranstalters sind oder ob du an eine Partnerorganisation vor Ort vermittelt wirst.

5. Was passiert mit meinem Geld?

Jeder Veranstalter, der Freiwilligenarbeit organisiert, hat natürlich laufende Kosten zu decken. Wichtig ist, dass die Verwendung deiner Teilnahmegebühren so transparent wie möglich ist. Der Veranstalter sollte, im Idealfall auf der Website, darüber informieren, wie die Einnahmen verteilt werden und welcher Anteil an die Projekte gespendet wird. Mehr zu der Verwendung der Teilnahmegebühren bei Rainbow Garden Village kannst du beispielsweise hier nachlesen. Auch ein regelmäßig veröffentlichter Spendenbericht gibt dir Aufschluss über das Engagement des jeweiligen Veranstalters. Wenn du die Informationen, die du suchst, nicht gleich auf der Website findest, kannst du auch immer direkt bei den Veranstaltern nachfragen. Deine Frage nach der Verwendung der Gebühren sollte ernst genommen und gewissenhaft beantwortet werden – auch so kannst du einen seriösen von einem unseriösen Anbieter unterscheiden.

Mit diesen Tipps im Gepäck solltest du bestens gerüstet sein, um eine informierte Entscheidung für einen Anbieter und ein Projekt zu treffen. Unser Top-Tipp zum Schluss: Lass dich auf jedem Fall immer individuell beraten, am besten bei einem persönlichen Gespräch. So bekommst du den besten Eindruck von dem Veranstalter, für den du dich interessierst!

Mehr Informationen zum Thema Auslandsjahr findest du in unserer Artikelserie #MeinAuslandsjahr sowie auf dem YouTube Kanal TimVentures und auf TimVentures.de.

Über Tim Senger

Tim ist Leiter und Chefredakteur von E4SY. 2013 ist er das erste Mal jour­na­lis­tisch für ein Spielemagazin aktiv geworden. Momentan absolviert er zudem ein duales Studium im Bereich Wirtschaft.

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