The real thing Fünf zukunftsträchtige naturwissenschaftliche Studienrichtungen

The real thing: Fünf zukunftsträchtige naturwissenschaftliche Studienrichtungen

Das Weltwissen als bloße Information scheint dieser Tage leicht abrufbar zu sein und Autodidakten bieten sich viele Möglichkeiten. Doch neben knowing-that gibt es auch knowing-how. Wissen bedarf einer Anwendung, um zur Geltung zu kommen. Freilich hat Grundlagenforschung der Hauptfächer ihre Berechtigung für sich. Wer sich hier einem naturwissenschaftlichem Studium hingezogen fühlt, sollte nicht zögern Astro- oder Quantenphysik, Chemie, Biologie als solche zu studieren. Doch gerade am Anfang einer Ausbildung ist einem noch nicht notwendigerweise klar, ob man letztlich forschen möchte oder ein rascher und gut bezahlter Berufseinstieg zentral wird. Hier daher fünf Disziplinen, für streng wissenschaftliche Geister, deren Ausbildung auch die technische Anwendung berücksichtigen und dennoch der Natur auf den Grund gehen wollen.

Geowissenschaften

Es gab eine Zeit – weit vor der massenhaften Erdölförderung – da waren die Geologen die gefragtesten und angesehensten Köpfe der scientific community. Alle trieb die Frage um: wie alt ist die Erde eigentlich? Später haftete Ihnen manchmal der wenig charmante Ruf an, sie wären Nerds, die einer bloßen Mineralien-Sammelleidenschaft frönen. Welch ein Irrtum! Noch dazu in weit umfassenderen Geowissenschaften zusammengefasst geht es um nichts weniger als die Erde selbst: mit ihren Ozeanen, mit ihrer Landmassen bestimmender Plattentektonik (Erdbeben, Vulkane), ihrem Klima und Wetter (Meteorologie) und ja, auch Mineralien und Gesteinszusammensetzungen. Nicht zuletzt befasst sich die Geografie auch mit der Erde als menschlichem Lebensraum und die Geodäsie mit der exakten Ausmessung der Erdoberfläche. Also thematisch schlechthin das weitest denkbare Feld.

Molekularbiologie

Unsere Vorstellungen rund um Genetik ist aus dem Allgemeinwissen gar nicht mehr wegzudenken: von Erklärungen der Ähnlichkeiten innerhalb der eigenen Familie über Sensationen wie Retortenbabys bis hin zur science fiction über Klone liegt im Grunde heute im Zuständigkeitsbereich der Molekularbiologie. Die Verwandtschaft zu Biologie liegt im Namen, zentral ist zudem Chemie, eben auf dieser kleinteiligen Ebene. Molekularbiologie übernimmt also wichtige Funktionen im medizinischen Bereich (etwa der Krebsforschung), in der Evolutionsforschung, arbeitet mit an der Gentechnik (allerlei Eingriffe ins Erbgut) und reicht bis hin ins Kriminal, die Forensik und deren Analyse von DNA-Spuren. Man decodiert im kleinen also die Formeln, die das Leben auf dieser Erde zusammenhalten.

Nanowissenschaften

Es geht noch kleinteiliger: Die Nanowissenschaften sind eine physikalische Subdisziplin, welche die Struktur der gegenständlichen Welt bis in den winzigsten Maßstab zurückverfolgt – ein Nanometer entspricht einem millionstel Millimeter. In ihren Aufmerksamkeitsbereich fällt alles unter 100 solcher Nanometer. Wir reden hier von Atomen und Molekülen. Diese kaum mehr hintergehbaren Substanzen verlangen auch in umfassender Weise nach den chemischen, biochemischen, physikalischen und mathematischen Grundlagen, die in den Studiengängen auch dazu gereicht werden. Ebenso bedarf es wichtiger Fähigkeiten im Bereich der angewandten Informatik; nicht zuletzt, um Forschungsbezug und Praxisorientierung zu verschränken. In Form von Materialwissenschaften und Oberflächenchemie wieder der Forschungspraxis zugeführt werden, denn auch diese arbeitet letztlich mit Werkstoffen und ihren Bauteilen in ihren experimentellen Settings.

Pharmazie

Während des Ausnahmezustands, den wir gerade erleben, von einem Coronavirus hervor gerufen, liegt diese Empfehlung auf der Hand. Freilich gilt es aber nicht nur durch routinierte Laborarbeit Impfstoffe zu produzieren und zu testen. Im medizinischen Bereich treffen sich hier viele vornehmlich naturwissenschaftliche Disziplinen und Methoden: Anatomie und Physiologie, Biochemie und allgemeine Pharmakologie, Ernährungswissenschaft, industrielle Fertigung und wirtschaftliche Qualitätskontrollen. Insgesamt also ein weites und rentables Feld, das viel Gelegenheit zur individuellen Ausgestaltung bietet: vom Apotheker, über Berater von großen medizinischen Institutionen (Krankenhäusern, niedergelassenen Ärzten, Altenheimen, etc.) und freilich die Industrie selbst. Im Netz gibt es viele Informationen zum Pharmazie Studium.

Energie-, Umwelt und Ressourcenmanagement

Den Anforderungen unserer Zeit gemäß, gibt es schon zahlreiche Studiengänge, welche sich um einen ganzheitlichen Blick auf die Probleme bemühen, allesamt hervorgerufen durch den Klimawandel. Die Themen reichen von natürlichen Ressourcen, über den Einsatz neueste Technologien für die Energiewirtschaft mit dem Ziel des Einklangs mit bestehenden Güterkreisläufen – also menschlichem Verhalten. Die Biologie von Ökosystemen, das Wissen um physikalische Energiehaushalte und ökonomische Soziallehren bilden hier eine global relevante Schnittmenge. Diese Art von Studien ist schwer zu etikettieren, weil mit mixed methods gearbeitet wird und auch, weil der Anlassfall relativ jung ist: man muss erst herausfinden, wie man diesem beikommt; und bei diesen noch unabsehbaren Folgen flexibel drauf reagieren können. Aber mittlerweile ist auch den eher sturen Spektikern aufgefallen, dass es Jahr um Jahr heißer wird. Besser man bemüht sich rechtzeitig um Horizonterweiterung!

Über Tim Senger

Tim ist Leiter und Chefredakteur von E4SY. 2013 ist er das erste Mal jour­na­lis­tisch für ein Spielemagazin aktiv geworden. Momentan absolviert er zudem ein duales Studium im Bereich Wirtschaft.

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