Die Bayern auf den Spuren von Real Madrid?

Der FC Bayern ist derzeit das Nonplusultra im europäischen Klubfußball. Nach dem Gewinn der Meisterschaft, des DFB Pokals und der Champions League haben die Münchner auch noch den UEFA Supercup sowie den nationalen Supercup für sich entschieden. Jetzt kann man ein Jahr der Superlative noch mit dem Gewinn der Klub-WM krönen. Doch die Bayern wollen sich auf den Lorbeeren nicht ausruhen. Die Mannschaft ist nach wie vor hungrig und will die Erfolge bestätigen. Doch ist die Mannschaft dazu auch gut genug? Immerhin hat die Konkurrenz mächtig aufgerüstet. Und die Champions League zu verteidigen, das hat bislang nur Real Madrid geschafft. Eine Mammut-Aufgabe in einer Mammut-Saison, an der sich ein Spiel an das andere reiht.

Qualität ging verloren

Daher war es nur verständlich, dass Erfolgstrainer Hansi Flick im abgelaufenen Transferfenster vehement Verstärkungen gefordert hat. Immerhin hat der Kader viel Qualität verloren. Die Leihspieler Ivan Perišić, Philippe Coutinho und Álvaro Odriozola kehrten zu ihren Heimatvereinen zurück und hinterließen eine Lücke. Ganz schwer wog darüber hinaus der Wechsel von Thiago zum FC Liverpool. Der Spanier war Dreh- und Angelpunkt in der bayrischen Zentrale. Thiago eins zu eins zu ersetzen, ist fast unmöglich. Sportvorstand Hasan Salihamidžić musste es dennoch versuchen.

Als Nachfolger präsentierte Brazzo Marc Roca aus der zweiten spanischen Liga von Espanyol Barcelona. Zweifelsohne ein hochveranlagter Spieler, der aber längst noch nicht das Niveau eines Thiagos erreicht hat. Wahrscheinlich wird Roca vornehmlich als Backup für das Mittelfeld-Duo Leon Goretzka und Joshua Kimmich agieren. Die beiden Nationalspieler gelten unter Flick als gesetzt. Spannend wird es, wenn einer der DFB-Spieler ausfallen sollte. Dann muss Roca auf Anhieb funktionieren. Ohne Auslandserfahrung, ohne ganz großen Namen, denn weitere Alternativen gibt es nicht. Corentin Tolisso kann diese Position zwar spielen, doch der Franzose ist ein völlig anderer Spielertyp und kommt als Spielmacher daher nicht infrage.

Bayern nach wie vor richtig stark

Dennoch hat Thiago die Bayern nicht im Alleingang zum Champions-League-Titel geführt. Denn auch ohne den Spanier gilt der deutsche Rekordmeister bei den Live-Sportwetten von bet365 mit 5,00 wieder als der Top-Favorit in der Königsklasse neben Manchester City (5,00) und Liverpool (6,50). Denn bis auf Thiago hat man keinen unumstrittenen Stammspieler abgegeben. Mit Leroy Sané wurde dafür noch eine weitere Verstärkung für den Flügel geholt. Darüber hinaus kamen als Spieler für die Zukunft Alexander Nübel vom FC Schalke und Tanguy Nianzou Kouassi aus Paris. Flick war damit aber noch nicht zufrieden und so wurden am Deadline-Day noch einige Baustellen geschlossen.

Mit Bouna Sarr hat Flick den gewünschten Back-up für die Rechtsverteidigerposition bekommen, Eric Maxim Choupo-Moting soll Robert Lewandowski im Sturmzentrum entlasten und mit Douglas Costa kam ein weiterer Flügelspieler auf Leihbasis von Juventus Turin.

Kritik gerechtfertigt?

Teilweise wurden die Transferaktivitäten in den Medien kritisch betrachtet. Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist Bouna Sarr nicht der ganz große Name in Deutschland. Der ehemalige Marseille-Profi ist derzeit nicht einmal Nationalspieler in Frankreich. Ebenso wenig wie Roca in Spanien. Ein Douglas Costa wurde als Söldner beschimpft und während seiner ersten Amtszeit in München vom Hof gejagt. Jetzt soll ausgerechnet er den Bayern zur Verteidigung aller Titel verhelfen.

In gewisser Weise kommen einige Transfers durchaus überraschend. Doch man erinnere sich nur an die Verpflichtung von Alphonso Davies. Den hatte in Deutschland bzw. in Europa niemand gekannt. Mittlerweile ist der Kanadier einer der besten Linksverteidiger der Welt und aus dem Bayern-Ensemble nicht mehr wegzudenken.  Am Ende wird sich zeigen, ob die Münchner mit ihren Transfers alles richtig gemacht haben. Es wäre keine Überraschung. Denn wenn die Bayern etwas können, dann ist das, Titel sammeln. Es sind eben nicht immer die ganz großen Namen, die Erfolg garantieren. Die Mannschaft muss als Einheit funktionieren und da macht den Bayern unter Hansi Flick derzeit keiner was vor.

Über Tim Senger

Tim ist Leiter und Chefredakteur von E4SY. 2013 ist er das erste Mal jour­na­lis­tisch für ein Spielemagazin aktiv geworden. Momentan absolviert er zudem ein duales Studium im Bereich Wirtschaft.

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