Ein erholsamer Schlaf ist das A und O eines gesunden Körper und Geistes. Doch oft ist es gar nicht so einfach, im Alltagsstress wirklich zur Ruhe zu kommen. Auch äußere Einflüsse wie laute Nachbarn, Straßenlärm oder ein Unwetter können zu einer schlaflosen Nacht führen. Doch muss absolute Stille vorherrschen, um eine gute Schlafqualität zu haben? Immer mehr Menschen sind davon überzeugt, dass entspannende Klänge oder Musik dabei helfen, das Ein- und Durchschlafen einfacher zu gestalten. Was dahinter steckt, wird in diesem Artikel geklärt.
Sind absolute Stille oder Geräusche besser?
Absolute Stille ohne jegliche Geräusche gibt es nicht – egal wie dicht die Fenster in einem Zuhause sind. Die Sinneszellen in unserem Innenohr produzieren durch ihre motorische Aktivität ständig Töne und Geräusche. Unser Gehör arbeitet somit auch im Schlaf weiter. Hierbei handelt es sich um einen Abwehrmechanismus. So sind wir beispielsweise aufmerksam, wenn wir unbekannte oder laute Geräusche wahrnehmen. Doch eine selbst gewählte Stille, etwa ein ruhiger Einzelschlafplatz anstelle eines Mehrbettzimmers, ist durchaus beruhigend und steigert unser Wohlbefinden. Dennoch erzeugen auch immer mehr Menschen bewusst eine Geräuschkulisse, um sich zu entspannen. Zahlreiche Studien legen auch nahe, dass bestimmte Geräusche und Musik durchaus fördernd für die Schlafqualität sein können.
Musikhören vor dem Schlafengehen
Musik beeinflusst unser Gemüt, denn je nach Musikart werden verschiedene Hormone freigegeben. Während bestimmte Lieder somit Ruhe, Gelassenheit und Freude in uns hervor wecken, können andere Klänge zu Angst oder Trauer führen. Vor diesem Hintergrund ist es nicht abwegig, dass das Hören von bestimmter Musik aufgrund der Hormonfreisetzung zu einer besseren Schlafqualität führen kann. Dieser Effekt wurde auch in einer Studie bestätigt, in der Erwachsene von dem Schlafengehen 45 Minuten lang Musik konsumierten. Das Ergebnis: Bereits in der ersten Nacht konnte eine bessere Schlafqualität nachgewiesen werden. Wurde das Musikhören vor dem Schlafengehen fortgesetzt, berichteten Teilnehmer von einem besseren Schlaferlebnis, je öfter die Musik gehört wurde.
Welche Effekte hat Musik während dem Schlaf?
Das Gehirn und das Gehör arbeiten auch im Schlaf weiter – Reize aus dem Umfeld werden stets wahrgenommen. Wird also Musik während dem Schlafen gehört, können zahlreiche Effekte beobachtet werden. So führte ruhige Musik in einer Untersuchung zu einem niedrigen Bluthochdruck, einer langsameren Atmung und einer niedrigeren Herzfrequenz. Hierfür eignen sich beispielsweise Akkorde und Tonleitern auf dem Klavier bestens. Die Musik kann dadurch nicht nur dazu führen, dass der Einschlafprozess verkürzt wird, sondern sich auch die Aufwachphasen während der Nacht verringern. Aufgrund von verschiedenen Studien kann daraus geschlossen werden, dass sich bestimmte Musik aufgrund der Hormonfreisetzung über alle Altersstufen hinweg positiv auf die Schlafqualität auswirken kann.
Welche Art von Musik eignet sich am besten?
Generell zeigen Studien zwar, dass sich leise, entspannende Musik positiv auf die Schlafqualität auswirkt, während laute Musik mit starken Schwankungen zum gegenteiligen Effekt führt. Doch ob sich beispielsweise Meditations- bzw. Entspannungsmusik störend auf den Schlaf auswirken, hängt vor allem davon ab, wie empfindlich Personen gegenüber Geräuschen sind. Außerdem kommt es bei Geräuschen nicht nur auf die Lautstärke, sondern auch auf die Art des Geräusches an. So können auch ganz leise Geräusche als Gefahr eingestuft werden und zum Aufwachen führen. Eine generelle Aussage dazu, welche Musikrichtung sich für eine bessere Schlafqualität eignet, kann somit nicht getroffen werden. Dieses Ergebnis ist auch naheliegend, da der Musikgeschmack von Menschen unterschiedlich ist und persönliche Vorlieben einen entscheidenden Faktor bei der Wahrnehmung der Musik darstellen. Um herauszufinden, welche Art von Musik sich für einen selbst eignet, sollten somit verschiedene benutzerdefinierte Wiedergabelisten ausprobiert werden. In diesem Zuge können auch bestimmte Takte- und Taktarten ausprobiert werden.
Wie kann die Musik konsumiert werden?
Ob Streaming-Apps, tragbare Lautsprecher oder der altbekannte CD-Player: Es gibt viele Möglichkeiten, Musik bequem vor bzw. während dem Schlafen zu konsumieren. Dank dem technischen Fortschritt ist es nun auch einfacher denn je, verschiedene Musik auszuprobieren. Ebenso können ganze personalisierte Playlists erstellt werden, wodurch die Einschlafmusik bestens an die musikalischen Vorlieben angepasst werden kann. Wichtig beim angewendeten Gerät ist, dass keine störenden Elemente wie Licht vorhanden sind. Vorsicht ist ebenso bei Kopfhörern geboten – diese können bei einer zu hohen Lautstärke nämlich den Gehörgang schädigen und auch das Risiko einer Infektion im Ohr erhöhen.
Schlafqualität mit Apps im Blick behalten
Um zu überprüfen, ob sich die Schlafqualität durch die Musik tatsächlich verbessert und nicht verschlechtert hat, kann der Schlaf über Apps im Blick gehalten werden. Die Apps zeichnen auf, wann eine Schlafphase besteht und wie ruhig geschlafen wird. Während dem Schlaf zeichnen die Apps dann je nach Tracking-Art unterschiedlichste Daten wie Bewegungsdaten, Herzfrequenz und Tonaufzeichnungen auf.
Fazit
Musik kann nachweislich beim Ein- und Durchschlafen helfen. Ob die Musik allerdings tatsächlich positive Auswirkungen hat, hängt vor allem von persönlichen Vorlieben und der Art der Musik ab. Generell kann gesagt werden, dass sich ruhige und monotone Musik ohne Gesang wie beispielsweise Klaviermusik als Einschlafhilfe eignet, während laute Musik ein Störfaktor ist. Um herauszufinden, welche Musik sich für einen selbst eignet, sollten