Verdi: 15 Euro Mindestlohn müssen notfalls per Gesetz kommen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Werneke, hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) für dessen Aussagen in der ersten Regierungserklärung kritisiert. „Die angekündigte Aufweichung der täglichen Höchstarbeitszeit durch die Einführung einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit unter der Überschrift `Mehr Flexibilität für die Beschäftigten` verkaufen zu wollen, ist ein schlechter Witz“, sagte Werneke am Mittwoch.

„Dieses Vorhaben setzt stattdessen viele Menschen massiv unter Druck, länger arbeiten zu müssen. Das ist Gift für die Gesundheit. Schon jetzt leiden in vielen Branchen – etwa in der Logistik, in der Pflege oder im Handel – viele Menschen unter zu hoher Belastung. Das Gebot der Stunde ist daher: nicht mehr Belastung, sondern mehr Entlastung für die Beschäftigten“, forderte der Gewerkschafter.

Merz` Aussage, eine höhere Tarifbindung anzustreben, finde dagegen die Zustimmung von Verdi.

„Wir erwarten deshalb, dass die Verabschiedung eines Bundestariftreuegesetz Teil des 100-Tage-Programm der Bundesregierung wird“, so Werneke.

Weiter sagte er: „Dass der Bundeskanzler einen Mindestlohn von 15 Euro pro Stunde im Jahr 2026 für erreichbar, möglich und wünschbar hält, begrüßen wir ausdrücklich – dass er aber heute ausschließt, dies nötigenfalls gesetzlich festzuschreiben, ist falsch. Das ist eine Einladung an die Arbeitgebervertreter, in der Mindestlohnkommission in die Blockade zu gehen. Die 15,00 Euro müssen kommen – wenn notwendig, durch den Gesetzgeber festgelegt“, drängte der Verdi-Vorsitzende.

Foto: Verdi (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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