Unternehmens-Crowdinvesting für Einsteiger Wachstum fördern und von attraktiven Renditen profitieren

Unternehmens-Crowdinvesting für Einsteiger: Wachstum fördern und von attraktiven Renditen profitieren

Angesichts der anhaltenden Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank sowie von Negativzinsen auf beliebte Anlageformen wie Sparguthaben oder deutsche Staatsanleihen müssen sich Sparer nach alternativen Finanzanlagen umsehen, wenn sie nicht dabei zusehen möchten, wie ihr Geld auf dem Konto immer weniger wird. Attraktive Renditen sind aktuell nur dort möglich, wo Anleger bereit sind, ein gewisses Risiko zu tragen – etwa an der Börse oder aber beim Crowdinvesting. Bei der noch verhältnismäßig jungen Finanzierungsform – der erste deutsche Anbieter Seedmatch startete im Jahr 2011 – investiert eine Vielzahl von Anlegern, die Crowd (Englisch für Schwarm), gemeinsam in ein Unternehmen oder Projekt und stellt so Kapital für Wachstum und Entwicklung zur Verfügung. Mit diesem Beitrag möchten wir Neulingen einen ersten Überblick geben und den Einstieg ins Unternehmens-Crowdinvesting erleichtern.

Mit der Power der Crowd: innovative Geschäftsmodelle voranbringen

Beim Unternehmens-Crowdinvesting unterstützen Anleger Startups und Wachstumsunternehmen, helfen innovativen Ideen, sich zu etablieren, und stärken so die Gründungslandschaft und den Wirtschaftsstandort Deutschland. Im Gegensatz zum spenden- oder gegenleistungsbasierten Crowdfunding tun sie dies jedoch nicht nur aus ideellen Motiven, sondern hoffen auf eine attraktive Rendite, wenn sich das Unternehmen positiv entwickelt. Denn die Investoren sind einem Gesellschafter gleich am Erfolg des Unternehmens beteiligt und profitieren so je nach Investmentmodell von Erfolgszinsen beim Erreichen des Break-even, bei einem Exit und anderen vertraglich festgelegten Ereignissen oder aber von einer regelmäßigen Festverzinsung mit Erfolgskomponente. Im Gegensatz zu regulären Gesellschaftern erhalten die Crowdinvestoren keine Stimmrechte, können sich jedoch jederzeit mit Vorschlägen und Ideen einbringen.

Die Darlehen der Investoren haben häufig die Form eines partiarischen oder qualifizierten Nachrangdarlehens, am Markt werden jedoch auch andere Investmentformen – z. B. Unternehmensanleihen oder die zwischen Aktie und Anleihe positionierten Genussrechte – zunehmend populärer. Beteiligungen sind oft bereits mit kleinen Beträgen – bei Seedmatch zum Beispiel ab 250 Euro – möglich, bei Unternehmensanleihen liegt der Mindestinvestmentbetrag aufgrund der Stückelung jedoch typischerweise höher, häufig bei 1.000 Euro. Privatpersonen können bis zu 25.000 Euro pro Unternehmen investieren, für juristische Personen (Kapital- und Personengesellschaften) gibt es keine Obergrenze.

Wer klug diversifiziert, profitiert

Wenn sich Unternehmen gut entwickeln, können sich die Crowdinvestoren über außergewöhnlich hohe Renditen freuen: Mit 1.600 Prozent Rendite aufs Ursprungsinvestment, d. h. einer Versechzehnfachung des investierten Kapitals, bescherte bspw. das Unternehmen Seeding Alliance seinen Investoren in diesem Frühjahr eine der bis dato höchsten Renditen im deutschen Crowdinvesting. Selbstverständlich entpuppt sich nicht jedes Unternehmen als ein solcher Überflieger, aber auch die durchschnittliche Rendite kann sich mit der anderer Assetklassen messen. So ermittelte die Plattform Seedmatch, dass Anleger, die jedes Funding auf Seedmatch in den Jahren 2011 bis 2014 mit jeweils 250 Euro mitfinanziert hätten, von einer Rendite von durchschnittlich 15 Prozent p. a. nach CAGR (Compound Annual Growth Rate) profitiert hätten – Ausfälle wie durch Unternehmensinsolvenzen bereits mit eingerechnet.

Denn Herausforderungen, Rückschläge und auch das Scheitern gehören zum Leben junger Unternehmen dazu. Wer ein Unternehmen gründet, geht ein Risiko ein und bedankt sich bei seinen Investoren, die bereit sind, dieses Risiko mitzutragen, im Idealfall mit einer attraktiven Rendite. Ausfälle sind jedoch beim Unternehmens-Crowdinvesting leider nicht auszuschließen, etwa weil der Markt mittel- und langfristig nicht so positiv auf das neue Produkt reagiert wie erhofft und kalkuliert. Mit einer klugen Portfolio-Diversifikation lassen sich Verluste bei manchen Investments durch die Renditen, die andere Unternehmen einbringen, jedoch mehr als ausgleichen. Dafür sollten Investoren lieber kleine Beträge in eine Vielzahl von Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen investieren als alles auf ein „Pferd“ zu setzen. Da auf den Crowdinvesting-Plattformen in der Regel mehrere Projekte parallel angeboten werden, fällt es nicht schwer, Cases auszuwählen, die gut zur eigenen Investmentstrategie passen, und sich so ein individuelles Portfolio aufzubauen.

Die richtige Plattform für jeden Anlegertyp

Mittlerweile ist der Markt der Crowdinvesting-Plattformen in Deutschland deutlich angewachsen. Zwar bewegen sich die meisten Plattformen im Segment des Immobilien-Crowdinvestings, doch auch im Bereich Unternehmens-Crowdinvesting zählt das Branchenportal crowdfunding.de mittlerweile 17 aktive Anbieter. Das Portal können Investoren nutzen, um sich einen ersten Überblick über die verschiedenen Anbieter zu verschaffen und zu entscheiden, auf welcher Plattform sie ihr Crowdinvesting-Debüt geben möchten. Wichtige Kriterien dabei sind u. a. Track Record und Performance der Plattform: Wie viele erfolgreiche Fundings und damit einhergehend wie viel Erfahrung hat die Plattform bereits vorzuweisen? Werden die Finanzierungslimits in der Regel erreicht? Wie hoch ist die Ausfallquote?

Mit all diesen Informationen im Gepäck sind Anleger nun bereit für ihre ersten Schritte ins Crowdinvesting-Abenteuer – ein Abenteuer, in dessen Lauf sie spannende neue Geschäftsideen kennenlernen, aufstrebende Unternehmen fördern und ihr Kapital so für alle Seiten gewinnbringend einsetzen können.

Über den Autor

Johannes Ranscht Seedmatch
Johannes Ranscht © Seedmatch

Johannes Ranscht ist Geschäftsführer von Deutschlands erster Crowdinvesting-Plattform Seedmatch. Die Plattform bringt dynamische Startups und Wachstumsunternehmen auf Kapitalsuche sowie Investoren, die in innovative Geschäftsmodelle investieren möchten, zusammen. Vor seiner Tätigkeit als Geschäftsführer von Seedmatch arbeitete Johannes Ranscht als Dealflow Manager für die Plattform und hat auch selbst Erfahrungen als Gründer eines Startups gesammelt.

Über Tim Senger

Tim ist Leiter und Chefredakteur von E4SY. 2013 ist er das erste Mal jour­na­lis­tisch für ein Spielemagazin aktiv geworden. Momentan absolviert er zudem ein duales Studium im Bereich Wirtschaft.

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