Portugal reichen 3 Tore nicht zum Sieg, Island, Irland und Belgien gewinnen durch späte Tore und sichern sich das Weiterkommen – Das passierte an Tag 13 der Euro, dem letzten Spieltag der Gruppenphase!
Torfestival in Lyon zwischen Ungarn und Portugal
Die bisher torreichste Partie dieser Europameisterschaft zwischen Ungarn und Portugal, endet mit einem gerechten 3:3 unentschieden. Der offensive Schlagabtausch begann in der 19. Spielminute durch einen überraschenden Treffer für Ungarn durch Zoltan Gera. Doch mit dem zweiten Turniertreffer konnte der Portugiese Nani noch vor der Pause ausgleichen (42.). Nur wenige Augenblicke nach Wiederanpfiff ging Ungarn erneut in Führung (47.). Das 2:1 schoss Balazs Dzsudzsak, indem sein Freistoß von der portugiesischen Mauer abgefälscht worden war. 3 Minuten später konnte Portugal nach feinem Zuspiel von Joao Mario mit einem Hackentor von Superstar Cristiano Ronaldo erneut ausgleichen (50.). Doch damit sollte die Partie noch nicht gelaufen sein. In der 55. Spielminute schoss wieder Dzsuzsak Ungarn in Führung, erneut durch einen abgefälschten Schuss. Nach 62. gespielten Minuten schoss dann Portugal zum dritten Mal an diesem Abend den Ausgleich. Nach einer Flanke des eingewechselten Ricardo Quaresma schraubte sich Cristiano Ronaldo am höchsten und köpfte den Ball zum 3:3 ins Tor.
Nach einer turbulenten ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit beim Stande von 3:3 schienen sich beide Teams nun non-verbal auf das Unentschieden geeinigt zu haben und beließen es dabei, die Kugel in den eigenen Reihen zu halten. Ungarn erreicht damit unerwartet als Gruppensieger das Achtelfinale und trifft am Sonntag in Toulouse auf Belgien (21 Uhr). Die Portugiesen dagegen treffen als einer der besten Gruppendritten am Samstag auf Spanien-Bezwinger Kroatien (21 Uhr, Lens).
Island schickt Österreich endgültig nach Hause
Durch die zweite Niederlage im dritten Spiel ist die Europameisterschaft für Österreich zu Ende. Das Spiel begann gleich mit einem ersten Ausrufezeichen der Isländer-Sso traf Johann Gudmundsson in der 2. Spielminute mit einem Fernschuss das Lattenkreuz. In der 18. Spielminute traf dann der Isländer Jon Daoi Bödvarsson nach einem weiten Einwurf von Aron Gunnarson zum 1:0 für Island. Nach Foul an David Alaba im Strafraum gab es in der 20. Minute Elfmeter für Österreich. Diesen schoss Aleksandar Dragovic jedoch an den Außenpfosten und vergab damit die Chance auf den Ausgleich. Nach der Pause brachte der österreichische Trainer Marcel Koller dann frische, offensive Kräfte, um ein Ausscheiden zu verhindern. Diese Entscheidung sollte auch belohnt werden, so traf der eingewechselte Alessandro Schöpf in der 60. Minute zum 1:1 Ausgleich nach einem starken Dribbling.
Im Laufe der 2. Halbzeit kamen die Österreicher immer wieder zu guten Chancen, diese konnte der isländische Torwart Hannes Halldorson jedoch allesamt parieren. In der Nachspielzeit war Österreich dann derart weit aufgerückt, um das nötige zweite Tor zu erzielen, sodass keiner mehr hinten geblieben war. So war Birkir Bjarnason dann nach einem langen Ball alleine in der Hälfte der Österreicher. Vor dem Kasten von Robert Almer legte er dann noch auf den mitgelaufenen Arnor Ingvi Traustason quer, der nur noch einschieben musste.
Eine insgesamt enttäuschende österreichische Nationalmannschaft scheidet damit als Tabellenletzter der Gruppe F aus dem Turnier aus. Island dagegen trifft als Gruppenzweiter am Montag (21 Uhr, Nizza) auf England.
Zlatans letztes großes Spiel
Nach einem sehr munteren Beginn beider Teams mit Chancen auf beiden Seiten in den ersten Minuten, flachte das Spiel daraufhin zunehmend ab. Die Belgier wussten genau das Schweden einen Sieg brauchten und irgendwann kommen würden, wodurch sich für die Roten Teufel Räume ergeben würden. So plätscherte die Partie vor sich hin ehe sie in der Schlussphase wieder an Fahrt aufnehmen sollte, wie so oft bei dieser Europameisterschaft.
Nach einem Kopfball des Schweden Andreas Granqvist konnte der Ex-Wolfsburger Kevin de Bruyne gerade noch auf der Linie klären und das 1:0 verhindern (83.). Nur eine Minute später fiel auf der anderen Seite dann das 1:0 für Belgien durch einen satten Schuss von Radja Nainggolan. Dieser war noch vom Schweden Erkan Zengin unhaltbar abgefälscht worden.
Besonders bitter für die Schweden, ein nicht gegebener Treffer von Zlatan Ibrahimovic in der 60. Minute. Schiedsrichter Dr. Felix Brych hatte vorher bereits aufgrund gefährlichen Spiels abgepfiffen, eine Fehlentscheidung.
Nachdem Superstar Zlatan Ibrahimovic bereits vor dem Spiel angekündigt hatte, nach der EM seine Karriere bei der Nationalmannschaft beenden zu wollen, war dies also sein letztes Pflichtspiel im Trikot der Schweden. Die Belgier dagegen treffen nun am Sonntag im Achtelfinale auf Ungarn, den Überraschungssieger von Gruppe F (21 Uhr, Toulouse).
Italien blamiert sich mit B-Elf, Irland feiert
Mit einem späten 1:0 gelingt der irischen Nationalmannschaft der Sieg gegen den Weltmeister von 2006, in einer Partie, in der sie über weite Strecken das leidenschaftlichere Team waren. Nach einer ordentlichen ersten Halbzeit war Irland zwar nicht deutlich besser als die italienische B-Elf, aber es war deutlich zu erkennen, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen mussten. Beiden Teams fehlte lediglich die Genauigkeit im berühmten letzten Drittel.
Die zweite Hälfte begann dann derart ruhig, dass zeitweise sogar die Fans verstummten, die Ruhe vor dem Sturm. So kam Italien in der 77. Spielminute zur ersten Riesenchance der Partie, indem der eingewechselte Lorenzo Insigne mit einem harten Schuss den Außenpfosten traf. Das wäre beinahe das Aus für die Iren gewesen. Von der Chance beflügelt erarbeiteten sich die Italiener in den folgenden Minuten weitere gute Chancen und drückten auf den Führungstreffer, diesen aber machten die Iren in der 85. Spielminute. Nach einer Flanke von Wes Hoolahan war es Robbie Brady der zum 1:0 für Irland einköpfte und das ganze Land in grenzenlose Freude versetzte. Infolge des Tores verteidigten die Iren verständlicherweise ihr Tor und brachten die Führung über die Zeit.
Durch diesen Sieg erreichen die Iren also doch noch als Gruppendritter mit 4 Punkten zum ersten mal die K.O.-Runde einer EM-Endrunde, wo sie in Lyon am Sonntag auf Gastgeber Frankreich treffen (15 Uhr). Auch Italien erreicht durch die beiden Siege gegen Belgien und Schweden das Achtelfinale. Mit 6 Punkten belegt die Squadra Azzurra sogar Platz 1 der Gruppe E, da diese nach dem direkten Vergleich berechnet wird. Sie treffen am Montag (18 Uhr, Saint-Denis) auf Titelverteidiger Spanien.
Die Tabelle und Achtelfinalspiele nach Tag 13 findet ihr hier.