Das vergangene halbe Jahrhundert in Kolumbien war geprägt vom grausamen Kampf zwischen dem staatlichen Militär und der Rebellen Gruppe Farc. Vor zwei Monaten sollte endlich alles vorbei sein: Präsident Juan Manuel Santos und Farc-Chef Rodrigo Londoño unterschrieben einen Friedensvertrag. Doch das kolumbianische Volk lehnte ihn ab. Jetzt gibt es einen neuen Versuch, den Vertrag doch noch zu unterzeichnen. Der neue Versuch Der neue Vertrag ist kaum anders als der alte. Obwohl einige Teile sehr umstritten waren, wurden sie nicht geändert. Vor allem die Farc kommt vielen zu gut weg: Einige Mitglieder haben Kriegsverbrechen begangen, sind schuld am Tod vieler Menschen. Trotzdem stehen der Organisation bis 2026 zehn feste Plätze im Kongress zu. Vor allem Ex-Präsident Alvaro Uribe kritisiert das. Er fordert eine härtere Bestrafung und den Ausschluss der Farc-Mitglieder von Wahlämtern. Der einzige gravierende Unterschied zum ersten, abgelehnten Friedensvertrag: Diesmal wird es kein Referendum geben. Das Volk kann also nicht mitbestimmen. Präsident Santos begründet das damit, dass ein neues Referendum das Volk spalten und den Waffenstillstand mit der Farc gefährden könnte. Er will sich an anderen Friedensabkommen aus aller Welt richten und deswegen die Rebellen der Farc mitregieren lassen. Wir haben die einmalige Gelegenheit, dieses schmerzerfüllte Kapitel unserer Geschichte zu schließen. Es hat ein halbes Jahrhundert lang Trauer und Trübsal über Millionen von Kolumbianern gebracht. – Präsident Juan Manuel Santos Die Kritik am neuen Vertrag ist nachvollziehbar. Die Intention von Präsident Santos aber auch: Er will Frieden für sein Volk. Er will das jahrzehntelange Leiden beenden. Als Politiker ist es sein Job, das Beste für die Menschen in seinem Land zu tun. Mit dem neuen Vertrag will er genau das erreichen. Glaubt ihr, der neue Friedensvertrag ist das Beste für Kolumbien? Wie steht ihr zu den Argumenten der Gegenseite? Schreibt uns gerne einen Kommentar. :)