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Bundeswehr aktuell: Truppenbesuch und neue Spezialkräfte

Ursula von der Leyen besucht die Truppe in Mali und Afghanistan. Dies und vieles mehr zur Bundeswehr lest ihr in unserer neuesten Ausgabe von „Bundeswehr aktuell“.

Was gibt es Neues bei der Bundeswehr? Wir liefern euch eine Zusammenfassung aller wissenswerten Geschehnisse der letzten Woche, die unsere Streitkräfte betreffen.

Von der Leyen besucht Mali und Afghanistan

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat bei einem Besuch in Gao die 600 dort stationierten Soldaten der Bundeswehr auf einen langen Einsatz in dem westafrikanischen Land eingestimmt. Im Zuge dessen plant die Bundesregierung zu Beginn des nächsten Jahres eine Aufstockung des Kontingents von 650 auf 1000 Soldaten, sowie eine Stationierung von Transport- und Kampfhubschraubern zu sanitätsdienstlichen Zwecken, wie wir berichteten. Die Bedenken, aus Mali könnte ein zweites Afghanistan werden, wo die Bundeswehr seit über 15 Jahren aktiv ist, wies die Ministerin zurück. Nichtsdestotrotz bleibt die Sicherheitslage gefährlich für die deutschen Soldaten, die dort im Rahmen der UN-Stabilisierungsmission MINUSMA den Frieden sichern und die vereinbarte Waffenruhe zwischen den Konfliktparteien überwachen sollen, nachdem der Norden des Landes 2012 durch Tuareg-Rebellen und Islamisten erobert wurde. Erst eine Intervention der Schutzmacht Frankreich konnte diese Entwicklung stoppen, jedoch keinen endgültigen Frieden gewährleisten, schließlich sind im Laufe der UN-Mission bereits 70 Mitarbeiter und Blauhelme der UN durch islamistische Anschläge ums Leben gekommen. Auch intern zweifelt man daran, ob der Einsatz wirklich zielführend sei. So äußerte sich André Wüstner, der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes gegenüber der Bild kritisch: „Ich habe die Sorge, dass dauerhaft die gleichen Fehler wie in Afghanistan gemacht werden: zielloser Einsatz von Entwicklungsgeldern, wenig Koordination zwischen den Ressorts gepaart mit Machbarkeitsillusionen und überzogene Erwartungen“. Auch der Wehrbeauftragte Dr. Hans-Dieter Bartels übte Kritik an der mangelnden Koordination zwischen der zivilen und der militärischen Mission. Des Weiteren sieht er die Wasserversorgung vor Ort als nicht ausreichend an, da die Soldaten täglich nur zwei Minuten duschen könnten. Markus Kneip, der die Ministerin in seiner Rolle als Stellvertretender Generalinspekteur begleitete, ist hingegen der Ansicht „Soldaten können auch mit einer Wasserflasche duschen.“ und bezeichnete diese Einschränkung als „soldatisch ehrenvoll“.

Afghanistan bleibt gefährlich

Bei einem weiteren Truppenbesuch des Feldlagers Masar-i-Scharif im nicht minder gefährlichen Afghanistan evaluierte die Ministerin am Donnerstag die aktuelle Lage der Soldaten vor Ort. Auch wenn das mediale und öffentliche Interesse an dem Engagement der Bundeswehr in dem kriegsgebeutelten Land  abgenommen hat und stattdessen Einsätze in Afrika oder der Kampf gegen den Islamischen Staat in den Vordergrund gerückt werden, bleibt der aktuelle NATO-Einsatz „Inherent Resolve“ der größte der Bundeswehr, sowohl zahlenmäßig als auch was militärisches Gerät angeht. Die fortwährende Gefährlichkeit des Einsatzes und eine, sich erneut verschlechternde Sicherheitslage machten auch der kürzliche Taliban-Angriff auf das deutsche Generalkonsulat in Masar-i-Scharif deutlich.

Brandanschlag auf Landeskommando

Nach einem Brand in den erst kürzlich bezogenen Räumlichkeiten des Landeskommandos Sachsen-Anhalts in der Magdeburger Innenstadt am vergangenen Dienstag geht die Polizei von vorsätzlicher Brandstiftung aus. Der Brand wurde gegen 3:40 von Anwohnern bemerkt und konnte rasch gelöscht werden. Die im Gebäude schlafenden Soldaten konnten zwar rechtzeitig entkommen, es entstand jedoch ein Sachschaden von 75.000 Euro.

Luftwaffe erhält eigene Spezialkräfte

Die Spezialkräfte der Bundeswehr bekommen Zuwachs durch die Soldaten der 4. Staffel des Hubschraubergeschwaders 64 aus Laupheim. Während die Deutsche Marine mit den Kampfschwimmern bereits seit 1959 auf ein Repertoire an speziell ausgebildeten Kräften zugreifen kann, bildet das Kommando Spezialkräfte beim Heer das Rückgrat der Risikovorsorge, insbesondere bei der Fähigkeit, Bundesbürger im Ausland zu befreien und zu evakuieren. Sowohl KSK, als auch Kampfschwimmer können sich durch ihre ausgezeichneten Fähigkeiten im internationalen Vergleich sehen lassen und stehen auf einer Stufe mit dem britischen Special Air Service (SAS) oder den US-amerikanischen Navy Seals. Die bisher als Unterstützungskräfte der Spezialkräfte eingesetzten Besatzungen der Mehrzweckhubschrauber H145M LUH SOF werden nun offiziell zu den Spezialkräften der Luftwaffe (SpezKrLw). Die Verbringung von Spezialkräften mit dem eigens für diese Zwecke beschafften H145M bleibt weiterhin der Auftrag dieser Staffel. Dieser Hubschrauber von Airbus zeichnet sich durch seine geringe optische und akustische Signatur aus und ist somit prädestiniert für verdeckte Operationen von Spezialkräften.

Tornado-Defekt in Incirlik

Berichten der Süddeutschen Zeitung zufolge, mussten zwei Aufklärungsflugzeuge der Bundeswehr vom Typ Tornado einen Aufklärungsflug abbrechen, nachdem der Pilot einer der beiden Maschinen ungewöhnliche Vibrationen bemerkte und in Folge dessen ein Triebwerk abschaltete und die beiden Außentanks über unbewohntem Gebiet abwarf. Der Einsatz soll jedoch trotz dieses Zwischenfalls zeitnah fortgeführt werden.
Aufgabe der rund 250 Soldaten, die im türkischen Incirlik stationiert sind, ist die Aufklärung von IS-Stellungen in Syrien und im Irak und die Weitergabe dieser Informationen an die NATO-Partner.

Bundeswehr schickt Ausbilder nach Bagdad

Nach SPIEGEL-Informationen plant die Bundesverteidigungsministerin eine Ausweitung der Ausbildungsmission im Irak. Während sich dieser Einsatz bisher lediglich auf die Ausbildung von kurdischen Peschmerga-Kämpfern im Norden des Landes beschränkte, sollen nun auch Bundeswehr-Soldaten in die Hauptstadt Bagdad geschickt werden. Im Rahmen der Training and Capacity Building Activity in Iraq soll ein deutscher Oberst dem irakischen Verteidigungsministerium beratend zur Seite stehen. Des Weiteren sollen irakische Soldaten in der Minenentschärfung ausgebildet werden. Aufgrund des mangelnden Sicherheitsrisiko sei ein Bundestagsmandat laut von der Leyens Staatssekretär nicht von Nöten.

Über Andreas Dost

Andreas ist Redakteur und Korrektor bei E4SY. Er ist derzeit 17 Jahre alt und Schüler. Seine Hobbys sind Mountainbiking, Bergsport, Gaming und Fremdsprachen.

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