Weiterer Verdächtiger im Tiergarten-Mordfall

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Bundeskriminalamt und die Bundesanwaltschaft sollen einen Russen ausgemacht haben, der an der Vorbereitung des Mordes im Kleinen Tiergarten in Berlin beteiligt gewesen sein könnte. Das berichten der „Spiegel“ und die Plattform Bellingcat. Der russische Staatsbürger soll für ein Visum, mit dem er wenige Wochen vor der Tat in die EU einreiste, verdächtige Daten angegeben haben.

Sie hätten auffällige Parallelen zu den Daten aufgewiesen, die der mutmaßliche Tiergartenmörder Vadim K. für seine Tarnidentität benutzt haben soll. Er ist angeklagt, im Auftrag des russischen Staates am 23. August 2019 in Berlin einen Exil-Tschetschenen erschossen zu haben. Vadim K. und der russische Staatsbürger sollen am selben Tag ihren Visumantrag gestellt und behauptet haben, als Ingenieure für eine in Sankt Petersburg ansässige Firma zu arbeiten. Die deutschen Ermittler vermuteten, dass es sich um ein Tarnunternehmen mit Verbindungen zum russischen Geheimdienstapparat handle. Inwiefern der in Visier geratene Russe dem mutmaßlichen Mörder konkret behilflich gewesen sein soll, konnten die Ermittler noch nicht feststellen. Er habe die EU mutmaßlich gut zwei Wochen vor dem Attentat wieder verlassen. Gleichwohl halte die Bundesanwaltschaft seine Rolle für so bedeutsam, dass sie seinen Fall in ihrer Anklage gegen Vadim K. ausführlich schildere. Nach Erkenntnissen tschechischer Behörden soll der russische Staatsangehörige vor fünf Jahren bereits unter einem anderen Namen ein Schengenvisum beantragt haben. Die hierfür verwendeten Daten sollen wiederum auffällige Parallelen zu den Visumanträgen zweier Russen aufweisen, die 2015 in Istanbul einen Tschetschenen ausgespäht haben sollen, bevor dieser ermordet wurde.

Foto: Tatort im Kleinen Tiergarten, über dts Nachrichtenagentur

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