Buchrezension Die Vermessung des Unbekannten

Buchrezension: Die Vermessung des Unbekannten

Was ist fundamentale und radikale Unsicherheit und wie wirkt sich diese auf unsere Risikogesellschaft des 21. Jahrhunderts aus? In seinem Buch: “Die Vermessung des Unbekannten: Ein Essay über Geld und Gesellschaft in Zeiten radikaler Unsicherheiten” beschreibt Thomas Mayer seine Erfahrungen zur Prognosen und Märkten in unseren Zeit.

Über das Buch

Die Lektüre umfasst knapp 270 Seiten und ist in drei große Kapitel unterteilt:

  • Teil I – Vom Umgang mit Unsicherheiten
  • Teil II – Der Versicherungsstaat
  • Teil III – Narrative für die Zukunft

Am Anfang von seinem Essay erklärt Thomas Mayer allgemein, wieso es so schwer ist den Markt vorherzusagen, anhand von zahlreichen Daten und Fakten. Auch geht der Autor auf aktuelle Probleme, wie unter anderem die COVID-Pandemie und wieso seiner Meinung nach die Politik scheiterte schnell genug zu reagieren.
Dabei geht er auch auf komplexere Wahrscheinlichkeitsberechnungen und Finanztheorien ein, und weshalb die moderne Finanztheorie zum Scheitern verurteilt sei (vgl. Kapitel 6 Seite 63). Das Buch enthält einige Grafiken wie z.B. die Phillips-Kurve in den USA oder der Eurozone (2010/Q1-2020/Q4).

Meine Meinung

Ich muss gestehen, dies war eine etwas schwierigere Lektüre für mich, weil ich mich im Bereich der Finanzen leider gar nicht auskenne und dementsprechend fast keine Vorkenntnisse vorweisen kann. Aber mit etwas Mühe gelang es mir dennoch das grobe Ganze zu verstehen. Ich war sehr positiv überrascht meinen Horizont damit erweitert zu haben, weil es nicht so abschreckend schwer gewesen war das Buch durchzubekommen. Ich fand sehr interessant, dass da doch so viel Psychologisches mitgespielt hat, weil es um Sachen, wie radikale Unsicherheit und den Umgang damit ging, zwar war es auf den Markt zentriert, aber ich konnte trotz dessen sehr viel draus lernen. Auch brachten mich „bekannte Unbekannte“ und „unbekannte Unbekannte“ zum Denken, weil der Markt und Prognosen doch so viel mit dem alltäglichen Leben eines normalen Menschen zu tun hat. Was mir außerdem noch sehr gut gefallen hat, waren die historischen Bildungsaspekte in diesem Buch, wie z.B. die Tatsache, dass es im alten Griechenland keine Wahrscheinlichkeitsrechnung gab, weil die Menschen daran glauben, dass alles von den Göttern vorbestimmt oder gewollt war, sie hatten das Wort „Wahrscheinlichkeit“ nicht so definiert, wie wir es heute haben. Erst während der Reformation von Martin Luther verlor Gottes Bild an Präsenz und die Menschen fingen an sich intensiv mit Wahrscheinlichkeiten zu beschäftigen. Generell verweist Thomas Mayer einige Bücher in seinem Essay, was hervorragende Weiterbildungsquellen darstellt. Auch aktuelle allgemein bildende Aspekte wurden angesprochen, wie dass Trump die Expertenherrschaft auf verschiedenen Wegen, unter anderem „Fake News“ und das entlassen von Experten löschen wollte.

Allgemein ist das Buch an alle zu empfehlen, die sich für Wirtschaft interessieren oder sich einfach ein breiteres Spektrum an Wissen aneignen möchten. Da es in einer recht einfachen Sprache verfasst ist. Wenn ihr das Buch spannend findet und unser Magazin ohne zusätzliche Kosten unterstützen möchtet, findet ihr es hier auf Amazon.

Habt ihr das Buch gelesen? Wie fandet ihr es bzw. habt ihr noch andere Buchempfehlungen? Hinterlasst eure Meinung gerne in den Kommentaren.

Über Kinga Sadovskaia

Kinga Sadovskaia 17 Jahre alt und seit 2020 e4sy Redakteurin. Momentan Schülerin und arbeitet an ihrem Abitur. Ihre Freizeit verbringt sie am Liebsten mit lesen, schreiben und musizieren.

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