Ist CS:GO ein Glücksspiel

Ist CS:GO ein Glücksspiel?

Ein großer Bestandteil des Online-Shooters CS:GO sind die Waffenskins.
Die kann man sich entweder kaufen oder nachdem man sich eine Kiste plus Schlüssel gekauft hat, per Zufallsverfahren erhalten.

Der Online-Shooter ist der offizielle Nachfolger von Counter Strike Source aus dem Jahre 2004. Das Spiel „Counter-Strike: Global Offensive“ (CS:GO) erschien im August des Jahres 2012 und ist eines der beliebtesten Spiele auf der Gaming-Plattform „Steam“.

Der Sinn des Spiels ist es, dass zwei Teams, die Terroristen und die Anti-Terroreinheit, à 5 Spieler gegeneinander spielen. Dabei muss eines der Teams das andere entweder komplett töten oder die Terroristen müssen eine Bombe innerhalb einer vorgegebenen Zeit legen, ohne dass sie danach vom gegnerischen Team entschärft wird.

Dabei gibt es ungefähr 32 Waffen von denen einige nur für die Terroristen, die sogenannte „T’s“ , und einige nur für die Anti-Terroristen, die „CT’s“, gibt. Hinzu kommt ein Messer das standardmäßig ausgerüstet ist und extra Ausrüstung.

Für jede dieser Waffen gibt es unzählige sogenannte „Skins“. Das sind Verzierungen für die jeweilige Waffe, die nur für die Verschönerung der Waffe da sind.

Wie kommt man an diese Skins?

Als erstes benötigt man ein „Case“ (Deutsch: Kiste). Die bekommt man entweder zufällig, nachdem man ein Match gespielt hat, oder durch ein Level-Up bei dem man ein zufälliges Item erhält. Diese Möglichkeit gibt es jedoch nur einmal in der Woche. Wer also zwei Level in der Woche schafft, bekommt trotzdem nur einen Item . Dieses Item oder auch „Drop“ genannt, ist entweder ein sehr billiger Skin oder eben eine dieser Kisten.

Um nun einen Skin zu bekommen, braucht man dazu noch einen Schlüssel für die jeweilige Kiste. Die bekommt man aber nur über den Community-Markt. Dort kann man einen Schlüssel ab ungefähr 0,90€ kaufen (Preise schwankend). Der momentan teuerste Schlüssel liegt bei ca. 3€. Der Standardpreis für die meisten Schlüssel liegt jedoch bei ca 2,20€. Wer noch keine Kiste besitzt kann auch die für ein paar Cent auf dem Markt kaufen. (ab ca. 0,04€)

Wenn man einen Schlüssel gekauft hat und eine passende Kiste dazu hat, kann man diese Kiste jetzt im Spiel öffnen. Dabei kann eine zufällige Waffe aus der jeweiligen Kistenkollektion „droppen“.

Dabei gibt es fünf verschiedene Zustände der Waffe: (dem Wert nach geordnet)
1. Kampfspuren
2. Abgenutzt
3. Einsatzerprobt
4. Minimale Gebrauchsspuren
5. Fabrikneu

Für jeden Zustand gibt es bei einigen Waffen noch extra Kategorien, die den Wert der jeweiligen Waffe noch einmal nach oben treiben und immer einen kleinen Bonus bringen.

Die Seltenheit der Waffen wird noch einmal in Gruppen gegliedert. So gibt es die Gruppen:

  1. Verbraucherklasse – Grey (Grau)
  2. Industriequalität – Light Blue (Hellblau)
  3. Militärstandard – Blue (Blau)
  4. Limitiert – Purple (Lila)
  5. Vertraulich – Pink (Pink)
  6. Verdeckt – Red (Rot)
  7. Seltener Bonusgegenstand (Messer) – Gold (Gold)

Es gibt noch verschiedene Map-Collections in denen man keine Messer bekommen kann. Die Klassen 1 und 2 hingegen kommen nur in diesen Kisten vor. Das Besondere an diesen „Map-Collections“ ist, dass man keine Schlüssel benötigt, um sie zu öffnen. Dafür bekommt man sie nur über spezielle Events oder auf dem Community-Markt für nicht wenig Geld (min. 20€). Außerdem bekommt man immer eine mit „Souvenir“ gekennzeichnete Waffe. Das bedeutet, dass man goldene Sticker auf der Waffe auffinden kann, die den Wert der Waffe steigern können. (Souvenir ist eine der extra Kategorien die auftreten kann.)

Die Wahrscheinlichkeit einen teuren Skin zu bekommen ist natürlich sehr gering. Im Gegenteil dazu sind die billigen Waffen, also die niedrigen Klassen (z.B 1 und 2), sehr häufig und lassen sich nur für ein entsprechendes Minus verkaufen.

Was kann man mit den Skins machen?

Den neu erhaltenen Skin kann man jetzt entweder im Spiel verwenden, um seine Waffe aufzuhübschen, oder man verkauft ihn einfach auf dem Community-Markt.
Die Preisspanne für solche Skins liegt zwischen einem (EINEM!) Cent bis hin zu etwas über 300€ auf dem Community-Markt. Das ist aber noch lange nicht das Maximum. Es gibt noch einige Skins die diesen Preis bei weitem übersteigen.
Der teuerste Skin ist das „Karambit | Case Hardened“ die für bis zu ca. 10.700€ über verschiedene Seiten verkauft werden kann.

Woran kann man fest machen wie teuer ein Skin ist?

Man könnte es so sagen:
Je seltener die Waffe, je besser der Zustand, desto teurer.
Wenn die Waffe noch eine extra Kategorie besitzt, wird sie teilweise fünfmal so teuer(Z.B. „Souvenir“).

Wo soll nun der Glücksspielfaktor in CS:GO liegen?

Welchen Skin man aus einer Kiste bekommt, ist komplett zufällig. Ob nun Gewinn oder Verlust gemacht wird, ist damit zu 100% Zufall. Meist wird jedoch Verlust gemacht, da die Wahrscheinlichkeit einen billigen Skin zu bekommen sehr hoch ist. Man könnte es mit dem Glücksspiel „Einarmiger Bandit“ vergleichen. Man steckt Geld rein, in diesem Fall in Schlüssel und evtl. in Kisten, und bekommt in den meisten Fällen nur einen Skin mit einem Wert von nur ein paar Cent. Somit entsteht meisten ein Minus von ungefähr 2€ pro Kiste bzw. Schlüssel.

Das mögliche Glücksgefühl und der dementsprechende Gewinn verlocken viele Spieler jedoch immer weiter zu machen. Hinzu kommen etliche Youtube-Videos, die viele solcher Gewinne zeigen und ermutigen selbst Kisten zu öffnen.

Zwar können die Leute denen es nur um die Verzierung der Waffe geht, sich Skins einfach selber kaufen, doch gibt es sehr viele Personen die sich davon den großen Gewinn erhoffen.

Das größte Problem an diesem Umstand ist aber das Alter vieler Spieler. In Casino und andere Bars etc. darf man erst ab einem Alter von 18 Jahren ein. Das Spiel CS:GO ist jedoch bereits ab 16 Jahren freigegeben. Ein noch verschmerzbarer Umstand.

Doch ist das Verkaufen an unter 16 Jährige auf „Steam“, der Plattform auf der man das Spiel kaufen kann, kein Problem. Dort gibt es nur eine kleine Sicherheitsabfrage, bevor man auf den Shop zugreift. Die kann man aber ohne irgendwelche Folgen umgehen, indem man einfach ein beliebiges Geburtsdatum einträgt. Somit spielen insgesamt nicht wenige Minderjährige dieses Spiel und ein nicht kleiner Teil öffnet dort auch die Kisten mithilfe von Geld.

Wer noch kein MasterCard oder Paypal Konto (etc.) besitzt, kann einfach auf eine PaySafe Card zurückgreifen. Die kann man sich in fast jedem Laden oder an jeder Tankstelle kaufen.Dort kann man wie bei einer Prepaid-Karte Geld auf diese Karte laden. Dies führt dazu, dass viele jüngere Spieler ohne Problem ihr Geld oder das der Eltern ausgeben können.

Ist CS:GO denn nun ein Glücksspiel?

Teilweise! Es basiert darauf, dass man Geld investiert und darauf hofft den großen Gewinn zu machen. Die Wahrscheinlichkeit einen wirklich großen Gewinn zu bekommen, sind allerdings sehr gering und allein schon mit einem kleinen Plus raus zukommen ist relativ unwahrscheinlich.

Alleine die Form des Glücksspiels unterscheidet sich hier von anderen. Es wird nicht direkt darauf gehofft Geld zu bekommen, sondern einen möglichst wertvollen Skin. Was man damit macht ist die Sache des Spielers. Er kann ihn verkaufen, handeln oder selbst behalten. Er könnte auch einfach warten und den Skin später verkaufen. Denn der Preis der Skins kann mit der Zeit schwanken. Meist zwar nur in sehr kleinen Bereichen von ein paar Cent, doch gab es auch schon ab und zu ein paar die einen sehr großen Abfall oder Zuwachs hatten.

Eine sicherer „Anlage“ ist es somit nicht

Die Skins sind aber nicht der eigentliche Teil des Spiels. Der sollte nämlich nicht vergessen werden. Von den meisten Spieler wird es immer noch als einfacher Online-Shooter benutzt und auch so behandelt. Diesen Aspekt darf man in der Gesamtbewertung natürlich nicht vergessen.

Fazit:

Das Spiel CS:GO müsste man, so wie es momentan in seiner Gesamtheit ist, als Glücksspiel abstempeln! Zwar könnte man das Spiel in zwei Teile spalten, doch so kann kann man es nicht kaufen. Wenn man das eine haben/machen will, kommt das andere ganz automatisch mit. Ob man sich dazu entscheidet es auch zu machen ist eine andere Frage. Das größte Problem ist die Freigabe an Minderjährige. Zwar ist es bei uns in der Gesellschaft inzwischen größtenteils akzeptiert, dass Shooter auch von Minderjährigen gespielt wird, doch gilt dies nicht für Glücksspiel. Viele der jüngeren Spieler können noch nicht richtig mit Geld umgehen und investieren unter Umständen ihr eigens Geld oder sogar das der Eltern.

Aus rein wirtschaftlicher Sicht kann man dem Entwicklerstudio „Valve“ keinen Vorwurf machen. Sie haben ein System entwickelt das einen eigenen Markt besitzt und bei den Spielern akzeptiert ist. Auch die Preise spiegeln wieder, dass es sich für die Firma um ein lukratives Geschäft handeln muss.

Im Gegensatz dazu steht der moralische Aspekt. Die Firma ist sich bewusst, dass ihr Spiel teilweise ein Glücksspiel ist, bei dem man Geld investieren kann. Das ihr Spiel zudem von jüngeren gespielt wird wissen sie auch. Wäre es da nicht aus moralischer Sicht besser, die Sicherheit der Altersbeschränkung zu erhöhen oder das Element der Skins ganz zu löschen?

Über Adrian Gädigk

Adrian ist 24 Jahre alt und ein Redakteur bei E4SY. Er hat im Jahr 2017 sein Abitur gemacht und im Juli 2021 seinen Bachelor in "Public Management" absolviert. Seitdem studiert er "Public Management & Governance" im Masterstudium und arbeitet zusätzlich seit November 2022 beim Land Schleswig-Holstein im Digitalisierungsbereich. Seine Freizeit verbringt er mit Fußball und anderen Sportarten. Des Weiteren hegt er Interesse am Gamingmarkt und beschäftigt sich privat mit Bild- und Videobearbeitung.

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