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Web 2.0 – Wie uns das Internet zu besseren Menschen macht

Immer mehr begleitet uns das Web 2.0 mittlerweile durch den Alltag. Doch was hat es damit auf sich?

Die Möglichkeiten des Internets scheinen unendlich: Mal eben die Einkäufe online in der schier endlosen Shopping-Mall Amazon erledigt, die neuesten Nachrichten gelesen oder die eigene Meinung zum Thema Flüchtlinge veröffentlicht. Doch während für viele nur der positive Nutzen im Vordergrund steht, zeichnet sich aufgrund der freien Meinungsäußerung im Netz, auch eine große Gefahr ab: Denn jeder Mensch kann, unabhängig von seiner Kultur, Staatsbürgerschaft, Religion oder seinem Bildungsstand, Fotos, Videos oder die eigene Meinung sehr einfach im Netz verbreiten. Die Frage über die man nun kontrovers diskutieren kann lautet: Erweitert das partizipative Web unseren Wissenshorizont und ist ein Raum der Freiheit oder ist es vielmehr ein Überwachungsmedium, das vollgestopft mit Hassparolen und qualitativ minderwertigem Inhalt ist.

Was ist das Web 2.0?

Unter dem Begriff Web 2.0 wird keine grundlegend neue Art von Technologien oder Anwendungen verstanden, sondern eine veränderte Nutzung des Internets, bei der die Möglichkeiten des World Wide Webs konsequent genutzt und weiterentwickelt werden. Im „weiterentwickelten“ Internet geht es nicht mehr nur um die reine Verbreitung von Informationen, sondern auch um eine Beteiligung beziehungsweise das Kritisieren von Inhalten, welche durch die Nutzer erfolgt.

Als eines der besten Beispiele für die neue Internet-Kultur im Web 2.0 gilt die Online-Enzyklopädie Wikipedia. Wikipedia lebt vom weltweiten sogenannten „bottom-up“ Engagement von tausenden Menschen. Bottom-Up bedeutet in diesem Fall, dass eine kleine Gruppe mit etwas anfängt, was dann zu einem weltweiten Trend wird. Quasi von „unten nach oben“. Schließlich bestreitet heute niemand mehr den Wert, den das Online-Lexikon mittlerweile hat. Von anfänglichen 300 Artikeln in fünf verschiedenen Sprachen im Jahr 2001, ist Wikipedia zu einem Gigant mit 37 Millionen Artikel in annährend 300 Sprachen geworden.

Wieso werden wir damit zu besseren Menschen?

Mitreden, mitmachen oder sogar mitfinanzieren: „Dabei sein“ wird im Internet immer populärer. Ein gutes Beispiel für die „bottom-up“ Mitfinanzierung ist die Plattform Kickstarter.com. Auf der Plattform werden Künstler und Erfinder aus der ganzen Welt angesprochen, die sich für unterschiedlichste Unternehmungen, wie Musikalben, journalistische Projekte, aber auch bei Spielen und Technik um finanzielle Unterstützung und direkten Kontakt zu Fans und Interessenten bemühen können. Als Vertreter einer als „Crowdfunding“ oder auch „Schwarmfinanzierung“ bezeichneten Plattformen fördert Kickstarter das Sammeln von Geldern aus der allgemeinen Öffentlichkeit und privater Hand. Die Projektersteller wählen eine Mindestsumme, die erreicht werden muss, sowie die Länge des Zeitraums, die dem Projekt für das Erreichen der Finanzierungssumme zur Verfügung stehen soll. Beteiligt man sich an der Finanzierung von solch einem Projekt, bekommt man bei einer gewissen Mindestsumme, das Produkt früher ausgehändigt sowie ein Dankeschön-Geschenk. Bei dem Kartenspiel-Projekt „Exploding Kittens“, von Elan Lee, bekam man bereits ab einer Summe von 65$ das Kartenspiel exklusiv einen Monat früher und erwarb zudem ein T-Shirt mit dem Logo des Spiels und eine Autogrammkarte des Erfinders. Insgesamt unterstützten 219.382 Menschen aus vielen verschiedenen Ländern das Projekt, bei dem im Endeffekt 8.782.571 US-Dollar gesammelt werden konnten.

An diesem Beispiel sieht man die Stärken des partizipativen Webs: Ohne das Internet wüsste ich nicht einmal von diesem Projekt. Denn die „Mainstreammedien“, also Fernsehen, Radio und Zeitung, verfügen nicht über so große Kapazitäten, als dass sie in einer so großen Bandbreite über kleine Projekte berichten können. Ohne Internet wäre ich also umgeben von einer Mauer, durch die gewisse Informationen schlichtweg nicht durchkommen könnten und somit auch meine eventuelle finanzielle Unterstützung für den Entwickler unmöglich machen würden.

Diese Schwarmwirkung ist ein Phänomen das bezeichnend für das Web 2.0 ist. Kundenrezensionen von Onlineshops wie Amazon oder Bewertungen bei Reiseanbietern beispielsweise, zeigen ein ungetrübtes, realistisches Bild von Produkten oder Dienstleistungen:
Dadurch, dass jeder eine Rezension verfassen und das Produkt mit Sternen oder Ähnlichem bewerten kann, entsteht eine vielseitige, umfangreiche Einschätzung. Diese wiederum erlaubt es dem potentiellen Kunden sich über eventuelle Mängel oder Probleme des Produktes zu informieren. Das Gute daran ist, weil so unglaublich viele sich beteiligen können und es auch tun, dass man sich deutlich einfacher ein Bild machen kann, als wenn nur das Produkt vom Hersteller beworben werden würde.

Und was ist negativ am Web 2.0?

Immer wieder kritisieren Journalisten die neue Art von Beteiligung am Alltagsgeschehen. Zu hoch sei der Anteil schwarzer Schafe im Internet, welche die Möglichkeit der Darstellung von der politischen Meinung missbrauchen würden und stattdessen gegen Ausländer oder Religionen hetzen würden. Zum anderen seien Rezensionen und Kommentare durch eine mangelnde Sachkenntnis geprägt, die das Bild eines Produktes verfälschen würden.

Obwohl ein Großteil der Schwarmbewegung keinen Journalismus studiert hat, denke ich, dass die Beteiligung beziehungsweise freie Meinungsäußerung, etwas Essentielles ist. Und auch wenn nicht jeder in allen Bereichen ein Fachmann ist, steht es trotzdem jedem zu, seine Meinung zu einem Thema zu veröffentlichen. Darüber hinaus erfolgen Reglementierungen im Schwarmbereich durch den Schwarm selber: Beginnt sich eine Tendenz abzuzeichnen, kann eine kleine Welle an Meinungen zu einem reißenden Tsunami, mit vielen verschiedenen Meinungen, werden. Anstatt aber eine vorherrschende Meinung zu haben, ist das Internet meist von Heterogenität geprägt. Und obwohl sich in dem Schwarm auch schwarze Schafe befinden, ist es sinnlos diese herauszupicken und als Beispiel für die gesamte Internetkultur zu sehen. Das Resultat des Internets, zum Beispiel bei Diskussionen, ist meiner Meinung nach oft besser, als das der Mainstreammedien. Frei nach dem Motto: Einfache Leute haben die Arche gebaut – Fachmänner die Titanic.

Über Nick David

Nick ist 23 Jahre alt und Redakteur bei E4SY. Aktuell studiert er dual Gesundheitsmanagement in Hamburg. Seine Freizeit verbringt er mit Kampfsport, Schwimmen, Klavier spielen, Hochschulpolitik und Gaming.

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Ein Kommentar

  1. Aber ein sehr nützlicher und interessanter Artikel.

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