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Intelligent investieren von Benjamin Graham – Buchrezension

Viele beschreiben das Buch Intelligent investieren von Benjamin Graham als die Investment Bibel schlechthin. Wie gut ich das Buch fand, erfahrt ihr in diesem Artikel. 🙂

Was einem beim Lesen von Intelligent investieren direkt auffällt ist, dass es nicht zur heutigen Zeit geschrieben wurde. Die Erstauflage erschien 1949! Mittlerweile sind in dem Buch aber nur noch die Texte von Graham aus der vierten Auflage von 1973 enthalten und mit Kommentaren von Finanzjournalist Jason Zweig von 2003 angereichert. Doch all das heißt keines Wegs, dass es schlecht sei. Es ist ein sehr guter Einblick in die Vergangenheit der Börsengeschichte und die Lehren des „Value investings“, die er aufstellt, gelten auch heute noch. Das Untermauern dieser Aussagen sowie die interessanten zusätzlichen Informationen von Jason Zweig zeigen auch die Veränderungen des Marktes auf, indem er erklärt was genau passiert ist. Seine Kommentare folgen immer auf ein Kapitel von Graham, sodass es 20 Artikel mit ebenfalls 20 Kommentaren gibt. Zudem enthält das Buch ein Vorwort von Starinvestor Warren E. Buffet und einen Anhang mit weiteren interessanten Texten. Events oder auch Begriffe werden durchweg mit Fußnoten erklärt und geben dem Inhalt noch mehr Tiefe.

Tiefgreifend ist das Buch auf jeden Fall!

Zwar richtet sich das Buch an Privatanleger, denen Graham die Grundsätze der Börse und des „Value investings “ vermitteln möchte, jedoch muss ich sagen, dass ich das Buch nicht für Anfänger empfehle. Man sollte zuvor ein anderes Buch lesen, welches erklärt was Aktien und Börse überhaupt bedeutet. (Oder man schaut sich unsere Jugend investiert-Seite einmal an 😉 )

Wer sich nun aber Richtung Fundamentalanalyse bewegen möchte ist mit Intelligent investieren sehr gut aufgehoben.

Im Buch beschreibt der Graham sehr detailliert, welche Kriterien er bei der Auswahl von Wertpapieren anlegt. Seine grundsätzliche Idee ist es, nur „billige“ Aktien zu kaufen. Das hört sich nach einer sehr simplen Idee an und ist doch auch sehr einleuchtend – warum sollte man darüber ein Buch lesen müssen? Ganz einfach deshalb, da die meisten Anleger sich nicht an diesen Grundsatz halten, sehr oft riskante und spekulative Papieren kaufen und damit auf die Nase fallen. Graham stellt die Hypothese auf, dass der durchschnittliche Anleger aus Gerüchten oder vorhergesagten Ereignissen keinen Vorteil ziehen kann, da diese Information auch anderen Marktteilnehmern bekannt und die Effekte meist schon in den Kursen reflektiert sind wenn die Information bekannt wird. Kein gutes Haar lässt Graham in diesem Zusammenhang an Aktienanalysten, die seiner Meinung nach immer nur dem Trend hinterherlaufen anstatt die einfachsten Rentabilitäts-Kennziffern eines Unternehmens zu berechnen. Die wichtigste Grundlage einer Investitionsentscheidung ist für ihn der Wert des Unternehmens in Relation zu seinem Preis. Ausführlich wird erläutert, wie der Leser erkennt, ob ein Unternehmen billig ist oder nicht und welche Fallstricke es dabei zu vermeiden gilt. Weitere Kapitel behandeln die Idee der Portfolio-Strategie sowie die Bewertung und Auswahl von Anleihen. Die Argumentation ist schlüssig und mit zahlreichen Beispielen untermauert. Bei der Übersetzung wurde allerdings etwas gespart, denn an ein paar Stellen scheint es, als hätte der Übersetzer keine Ahnung von der Materie gehabt.

Schlussendlich kann ich euch das Buch aber auf jeden Fall ans Herz legen, denn es ist wirklich sehr interessant, gut geschrieben und ein absoluter Klassiker für Investoren.

Wenn ihr euch das Buch hier über Amazon kauft, unterstützt ihr zudem unser Magazin. Vielen Dank. 🙂

Über Tim Senger

Tim ist Leiter und Chefredakteur von E4SY. 2013 ist er das erste Mal jour­na­lis­tisch für ein Spielemagazin aktiv geworden. Momentan absolviert er zudem ein duales Studium im Bereich Wirtschaft.

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