Der Bundesfreiwilligendienst im Rettungsdienst – #MeinFSJ

In diesem Artikel zeigt euch Konstantin wie es ist, im Rettungsdienst sein FSJ/BFD zu machen. Dadurch seid ihr hoffentlich inspiriert und findet eine weitere Möglichkeit ein Jahr zu überbrücken und nebenbei etwas Taschengeld zu verdienen.

„Wer hat schon wieder den Kaffee alle gemacht?“. Diesem Satz höre ich mindestens ein Mal am Tag. Warum? Ich mache einen BFD beim Rettungsdienst des Roten Kreuzes.

Zum ersten Mal auf der Wache war ich im August 2016. Angefangen hat mein Freiwilligendienst dann im Mai 2017. Am Anfang musste ich mich erst sehr an die Kollegen und den etwas anderen Humor hier gewöhnen, aber mittlerweile komme ich mit allen gut klar. Das Einarbeiten war zwar langwierig und anstrengend, aber jeder Moment hat Spaß gemacht.

Jetzt verbringe ich einen großen Teil meiner Zeit auf der Wache oder bei Erste Hilfe-Kursen; ich konnte mich auf der Wache nämlich auch zum Erste Hilfe-Ausbilder weiterbilden.

Die Aufgaben für mich auf der Wache sind genau die gleichen wie für alle anderen auch. Dazu gehört nicht nur die spannende Rettung, sondern hauptsächlich eher der Krankentranssport. Das heißt, wir fahren Patienten zu Arztterminen, zur Dialyse oder entlassen sie aus dem Krankenhaus.

Auch auf der Wache gibt es immer viel zu tun. Einsatzkleidung waschen, Wache putzen und natürlich das wichtigste: Kaffee kochen.

Das spannendste und der Grund, warum der Rettungsdienst unerlässlich ist, sind natürlich die Notfälle. Gerade noch mit Kaffee vorm Fernseher gesessen und zwei Minuten später mit Blaulicht über die rote Kreuzung gefahren. Kurz darauf sind wir in irgendeiner Wohnung, einem Pflegeheim oder auch mal in einem Laden und mit einen mehr oder minder schlimmen Problem beschäftigt.

Was ich hierbei so liebe ist, dass jeder Einsatz anders ist. Natürlich, wir haben genaue Richtigkeit für jedes Notfallbild, aber trotzdem müssen wir uns jedes Mal neu auf den Patienten und das Umfeld anpassen. Manchmal ist das gar nicht so leicht, zum Beispiel wenn wir mit Patienten unter Alkohol- oder Drogeneinfluss arbeiten oder jemand nicht einsieht, dass eine Krankenhausbehandlung jetzt das Beste wäre.

Das größte Problem ist, dass der Rettungsdienst oft als mobiler Hausarzt verstanden wird. Den Satz „können Sie mir nicht eine Spritze geben“, hat bestimmt schon jeder Rettungsdienstler gehört. Dann verweisen wir immer freundlich auf den Ärztlichen Bereitschaftsdienst (116 117) oder ans Krankenhaus. Der Rettungsdienst ist für Notfälle da und nicht für jede Kleinigkeit. Das versuchen wir dann auch den Leuten zu erklären.

Frustrierend ist natürlich auch, wenn Menschen keine Rettungsgasse bilden oder uns vor der Ampel keinen Platz machen. Dann verlieren wir wertvolle Zeit, die unsere Patienten nicht haben. Auch wenn wir mal nicht helfen können, weil alle Hilfe zu spät ist, kann das sehr zermürbend sein. Glücklicherweise verlassen sich alle Kollegen aufeinander und ich kann mit jedem sprechen, wenn ich etwas auf dem Herzen habe.

Bei so viel Stress, Frustration und Anstrengung könntet ihr euch fragen „Warum machst du das dann überhaupt?“ Naja. Wegen der schönen Seiten. Das Gefühl, jemandem geholfen zu haben. Das Lächeln auf dem Gesicht der Patientin, die dankbar ist, endlich Zuhause zu sein. Die Hoffnung in den Augen der Menschen, wenn sie sehen, dass wir da sind und solche einfachen Momente wie ein Kind, das mit großen Augen den Rettungswagen verfolgt, wenn ich ihm zuwinke. Und natürlich wegen der Kollegen, denen ich immer vertrauen und jeden dummen Witz erzählen kann. Denn am Ende des Tages sind es eine Hand voll Menschen, die unterschiedlicher nicht sein  könnten und trotzdem Hand in Hand arbeiten, um Leben zu retten. Ich bin sehr dankbar, diese Erfahrung machen zu dürfen.

Über Stefan Gunawan

Stefan ist 23 Jahre alt und ein Redakteur bei E4SY: Er studiert im Moment Medizin. Seine Freizeit verbringt er gerne mit Bouldern, Klavier/Gitarre spielen und Gaming.

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