Pokémon Go: Segen oder Smombieapokalypse?

Pokémon Go ist jetzt seit 4 Tagen offiziell in Deutschland released worden und überall finden sich Smombies. Wir haben es gespielt und beantworten die Frage: Ist es wirklich seinen Hype wert?

Allgemeines

Jeder, der Pokémon in seinen Kindheitstagen gespielt hat, hatte garantiert einen Traum: „Was wäre, wenn es Pokémon in der realen Welt gäbe? Wär das nicht wundervoll?“ Pokémon Go realisiert diese Wunschvorstellung zumindest zum Teil. Es gibt zwar keine Pokémon in der Wirklichkeit, aber man kann immerhin schon mal rausgehen, um welche auf seinem Tablet oder Smartphone zu fangen. Das Konzept ist einfach: Man läuft durch die Gegend und findet eventuell ein Pokémon, welches man mit einem Pokéball fangen kann. Man bekommt dadurch Erfahrungspunkte, welche einen Levelaufstieg ermöglichen, wodurch man noch stärkere Pokémon fangen kann.

Die App orientiert sich dabei an Google Maps und basiert auf der „Real World Gaming“- Plattform von dem Publisher Niantic und soll Spieler dazu ermutigen rauszugehen und überall auf der Welt Pokémon zu suchen. Ein kleiner Blick auf das Spiel reicht, um zu sehen, dass es tatsächlich die Gegend ist, in der man wohnt. Wer zudem noch einige Besonderheiten in seinem Wohnort hat, wird dort noch sogenannte Pokéstops finden, wo man sich weitere Pokébälle, aber auch andere Items wie zum Beispiel den Beleber oder sogar Pokéeier holen kann. Die größte Sehenswürdigkeit wird dann zu einer Arena, welche von einem der drei Teams Team Valor (Lavados), Team Mystic (Arktos) oder Team Instinct (Zapdos) besetzt wird. Man kann ab Level 5 einem der Teams beitreten und dann in der Arena trainieren oder sie herausfordern. Das Spiel ist kostenlos im App-Store erhältlich, beinhaltet allerdings freiwillige In-App-Käufe.

Positives

Ein Traum wird endlich wahr: Durch die Gegend streifen und Pokémon fangen. Das Spiel regt sehr dazu an, rauszugehen, was sehr gut für die Zocker ist, da diese meistens zu Hause in der Dunkelheit vor der Konsole oder dem Computer sind. Jetzt haben sie endlich einen Grund dazu, ihr Zimmer zu verlassen: „Ich M/16 beichte, dass ich heute meinen ganzen Tank leer gefahren habe, um Pokémon zu suchen. Und 5 km gelaufen bin, um mein Ei auszubrüten. #Pokémonmachtschlank“ (Quelle: DeinBeichtstuhl).

So lässt sich auch überall in der Stadt irgendjemand oder eine Gruppe von Leuten finden, welche Pokémon Go spielen. Es ist ein Spiel, das verbindet. Das merkt man ganz besonders daran, dass es sogar schon Personen gab, die einfach miteinander ans Meer gefahren sind, nur um seltene Wasser Pokémon zu fangen. Dabei kannten diese sich gar nicht.  Weiterhin ist positiv, dass Amerikaner eine Einführung in das metrische System bekommen, da das Spiel darauf basiert. Zudem ist es geeignet für jung bis alt. Es werden sich garantiert einige Jungs erhoffen ein Zockermädchen kennen zu lernen. Außerdem, wer freut sich nicht darüber ein süßes, knuffiges oder ein unglaublich starkes Pokémon zu fangen?

Negatives

Die negativen Aspekte dabei darf man allerdings nicht außer Acht lassen. Es ist zwar gut, dass viele rausgehen. Allerdings wird man durch das Spiel leicht abgelenkt und verliert die Realität um sich herum aus den Augen. So kam es schon zu mehreren Unfällen und Kindern, welche in Amerika in eine schlechte Gegend gelaufen sind und dadurch ausgeraubt wurden. Es finden sich sehr viele Smombies auf den Straßen und es wird jetzt nur noch mehr auf das Smartphone geschaut, als auf die Natur. „Ich M/15 beichte, dass ich heut vor unserer Schule ein Lockmodul gesetzt habe in Pokémon Go. Plötzlich waren ca 30-40 Schüler da. Hat somit mehr Menschen als Pokémon angelockt.“ (Quelle: DeinBeichtstuhl)

Es verläuft auch nicht immer alles ganz so harmonisch wie es klingt. Die Rivalitäten zwischen den Teams ist schon so stark, sodass sich zum Teil ein Hass auf andere Teams entwickelt. Die Spieler sind zum Teil bereits so süchtig, dass sie selbst noch mitten in der Nacht versuchen, ihre Arena zu verteidigen oder eine zu erobern. Inzwischen sind es so viele Spieler, dass die Server ständig überlastet sind. Der Release in Deutschland wurde verschoben, da es zu viele Spieler gab, welche sich die App aus dem Internet heruntergeladen haben. Auch gestern kam es zu einem Einbruch der deutschen Server, weil die App nun auch endlich in der Schweiz und in Österreich verfügbar war. Darüber hinaus wäre/ist Pokémon Go die perfekte Spionagemaschine. Es mag zwar paranoid klingen, aber man gibt viele seiner Daten weg, wenn man das Spiel spielt.

Zum Spiel an sich ist das Kampfsystem noch ein Problem. Es gibt nicht das standardmäßige Kampfsystem wie in z.B. Pokémon Rot , sondern ein vereinfachtes: Wischen zum Ausweichen, Drücken zum Attackieren. Auch das versprochene Tauschsystem ist noch nicht vorhanden. Da das Spiel aber noch in der Beta ist, kann man das in späteren Patches erwarten. Ein großes Problem ist, dass die Schritte oder zurückgelegenen Kilometer nicht gezählt werden, wenn man sich zu schnell fortbewegt. Zumindest das Fahrrad fahren kann man zählen, da dies nun auch in den normalen Spielen vorhanden ist. Die Kilometer braucht man übrigens, um ein Ei zum Schlüpfen zu bringen. Fortlaufend gibt es weniger Pokéstops und Arenen in wenig besuchten Gebieten.

Fazit

Meiner Meinung nach ist das Spiel mit sehr viel Liebe gemacht und ich habe mir auch immer eine Welt gewünscht, in der es Pokémon gibt. Bei mir war der Hype schon seit der Ankündigung da und ich habe mich endlos darauf gefreut. Auch mich regt diese App an, rauszugehen und durch die Gegend zu latschen, einfach nur um nach Pokémon zu suchen oder ein Ei auszubrüten. Ich bin zum Teil eine halbe Stunde durch mein Viertel gefahren, einfach nur um ein Pokémon zu finden. Süchtig macht das Spiel auf jeden Fall sehr, deswegen sollte man aufpassen. Auch wird die reale Umgebung ein wenig vernachlässigt. Allerdings muss man dazu sagen, dass auch meine Freunde von dem Fieber erwischt worden sind und noch öfter rausgehen und sich treffen, um nach Pokémon zu suchen. Es mag bescheuert aussehen, auf einmal stehen zu bleiben, um ein Pokémon zu fangen, aber das stört mich ziemlich wenig, da die meisten Menschen Bescheid wissen. Im Moment sieht es aber tatsächlich so aus, als wäre eine Smombieapokalypse ausgebrochen, denn fast jeder den man draußen sieht, starrt auf sein Handy in der Hoffnung ein Pokémon zu finden.

Natürlich sind die vielen Serverabstürze ein Problem, aber auch das wird sich legen, denn im Moment gibt es einfach nur viele Mitläufer, welche das Spiel spielen. Es sind nicht unbedingt großartige Fans und sobald sich bei denen der Hype legt wird auch alles stabiler werden.  Was mich nur ganz stark nervt ist, dass die App sämtliche Musikapps schließt. Man kann also nicht währenddessen seine Lieblingsband genießen. Allerdings glaube ich, dass auch das gepatcht wird, auch wenn der Akkuverbrauch dann heftig sein wird.

Jedenfalls werde ich jetzt mir meine Powerbank schnappen und in die große weite Welt ziehen, um der Allerbeste zu sein. Ich wünsche allen ein frohes Suchen und „Catch ‚em all“!

Über Stefan Gunawan

Stefan ist 23 Jahre alt und ein Redakteur bei E4SY: Er studiert im Moment Medizin. Seine Freizeit verbringt er gerne mit Bouldern, Klavier/Gitarre spielen und Gaming.

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